Fjällforum
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Grönland: Arctic-Circle-Trail
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Grönland: Arctic-Circle-Trail
in Fotos, Berichte und Touren 28.12.2011 21:02von Lemming • | 186 Beiträge
Guten Tag!
In loser Folge möchte ich hier meine diesjährige Herbsttour
über den Artic-Circle-Trail auf Westgrönland vorstellen.
Ich bin von der Küste ( Sisimiut ) in Richtung Inlandeis
( Kangerlussuaq sprich: ganger slu suark ) gewandert.
10 Tage habe ich gebraucht. Zwei weitere Tage war ich noch
"im Busch" bis mein letztes Essen aufgebraucht war.
Zurück in der Zivilisation habe ich mir noch das Inlandeis
angesehen.
Um ein paar Fragen vorwegzunehmen:
Im Grunde stellt der Trail keine hohen Anforderungen.
Dennoch sollte man wissen, wie es sich so läuft mit mehr als
20kg Gepäck. Man kann nirgendwo einkaufen.
Einen breiteren Fluß muss man durchwaten.
Über knietief war er im September.
Es gibt zwar ab und zu Hütten, die sind aber ohne Essen
oder Brennstoff. Da sind nur so Pritschen drin.
Ich also Zelt gepackt, Essen mitgenommen, nach Grönland
geflogen, Benzin für den Kocher gekauft und los gings...
God tur
Lemming
Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 1
in Fotos, Berichte und Touren 28.12.2011 21:12von Lemming • | 186 Beiträge
Endlich geht es los.
Das Wetter sehr grau, aber egal, ich will los.
sisimiut_grau.jpg
Erst mal durch Sisimiut durch, dann in ein lang gezogenes Tal.
So ungefähr.
Irgendwo werd ich schon ein Hinweisschild finden.
Am Dorfausgang sehe ich aber erstmal über Kilometer hinweg kleine
Häuschen in deren Umkreis Schlittenhunde angebunden sind.
schlittenhunde.jpg
Angebunden? Von wegen. Da kommen zwei, die laufen frei rum.
hunde1.jpg
hunde2.jpg
Was wollen die denn? Ach so, die sind noch jung und haben Hunger
Schleck.jpg
Schleck_schleck.jpg
Ich geb denen natürlich kein Futter. Die haben immer Hunger, weil die
im Sommer nur 2-3 mal die Woche zu fressen kriegen. Das reicht aber auch,
weil die nicht ziehen müssen. Im Winter gibt es dann öfter was.
Am Ortsausgang in der Botanik ein Schild. Ich geh dahin, war aber bloß
für ne Scooterspur. Na immerhin hier ist noch ein Fluß und ein Weg.
Wie eingezeichnet. Nach einiger Zeit aber nichts mehr. Komisch.
pampa1.jpg
pampa2.jpg
Wo war ich? Irgendwann, als ich mal ein Gewässer sehen konnte, fiel
der Groschen: Ich war ein Tal zu weit im Norden. Aber ich konnte
am Talende in das Tal mit dem eigentlichen Weg abbiegen. Na ein Glück.
Weiter ging es durch den Nebel. Dann endlich das Tal. Erstmal
such such such nach einem Schild oder Wanderzeichen Ausschau gehalten
und dann eeeendlich ein Steinmännchen. Uff!
steinmaennchen.jpg
Jetzt erstmal ne Pause gemacht. Lecker Knäckebrot. Sah gar nicht so schlecht
aus. War natürlich doof, dass ich mich verlaufen hatte, aber egal, ich hatte
einen Weg und ein Wanderzeichen. Da fiel der erste Schnee:
schnee.jpg
Weiter ging es. Einen Hügel hoch durch ein Hochtal.
huegel.jpg
huegel2.jpg
hochtal1.jpg
hochtal2.jpg
Am Ende des Tals wollte ich bei nächster Gelegenheit zelten.
Am ersten Tag immer nur eine kurze Etappe!
Da ein schöner Ausblick auf einen Fjord.
fjord.jpg
Das Wasser war bestimmt salzig. Ich mußte noch Trinkwasser finden
und tatsächlich nach kurzer Zeit: Plätscher plätscher, probiert:
Lecker!
Zelt aufgebaut am Fjord und ich war nicht der Erste da:
Huelse.jpg
Und jetzt, kurz vorm Einschlafen kam sogar noch ein bisschen die Sonne
raus und bildete einen Lichtschacht.
sonne.jpg
War natürlich blöd, dass ich mich verlaufen hatte und viel länger als
ich es geplant hatte, war ich auch unterwegs. Aber immerhin ging es mir
soweit ganz gut, keine Blasen oder Beschwerden oder Krämpfe.
Ich schlief ein.
In der Nacht war mir so, als läge etwas auf dem Zelt. Ich drehte mich um
und hörte ein leises Geräusch als wenn etwas vom Zelt runterrutschen würde.
Das war doch jetzt kein Schnee, oder ... ?
God tur
Lemming
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag2
in Fotos, Berichte und Touren 28.12.2011 21:39von Lemming • | 186 Beiträge
Ich wachte auf und schaute aus dem Zelt. Alles grau.
Die Wolken hingen niedrig über meinem Fjord. Und tatsächlich hatte
es in der Nacht geschneit. Sah gar nicht schlecht aus, nur ein
bisschen duster war 's wegen der Wolken.
duster.jpg
Reichlich Steinschmätzer sausten um mein Zelt. Leider hielten sie immer
einen großen Abstand ein.
steinschmaetzer.jpg
Nach dem Frühstück ging es erstmal rauf. Nicht so steil, aber stetig.
Und nach ein paar Kilometern kündigte sich auch die Sonne an.
sonne.jpg
fjord.jpg
Oben am Berg war eine Hütte. Davor stand ein Zelt und vor der Hütte
eine Frau. Aus Frankreich! Bon jour! Wie es so war wollte ich wissen?
Reichlich Regen und Wolken hatten sie die letzten 8 Tage gehabt und
keine Polarlichter, sonst die üblichen Verdächtigen.
Wo ich herkäme und wie weit es noch bis Sisimiut sei? Ich habe am
Fjord geschlafen und mich von Sisimiut bis dahin einmal verlaufen.
Ist aber alles easy.
Dann au revoir und weiter ging es.
Die Sonne schien sich durchzusetzen.
sonne2.jpg
Was für eine schöne Landschaft.
Landschaft1.jpg
Ich setzte mich an den Hang, das war
schön weich wegen der Torfmoose und schaute erstmal. Plötzlich
ein lauter durchdringender Ruf:
"UUUUUIIIiiiiH UUUUUIIIIUUUUUU! UUUUUIIIiiiiH!"
Ein Eistaucher! Der mußte irgendwo unter mir auf dem See sein.
see.jpg
Ich guckte auch mit dem Fernglas, konnte ihn aber nicht erkennen.
Weiter ging es den Berg runter, am See entlang und dann durch Gestrüpp
durch ein Hochtal. Und wieder: Ich hatte den Weg verloren! Ich wußte zwar,
dass ich ungefähr richtig war, nur das Querfeldeingehen ging mir auf den
Keks und in die Beine. Wie ein Storch im Salat lief ich herum, hatte aber
den Weg am Flußufer aus den Augen verloren. Ich lief weiter oben herum,
hatte hier einen etwas härteren Boden und immerhin eine schöne Aussicht.
aussicht.jpg
Da war mir das Glück hold: Ich sah von oben einen Wanderer und erkannte
den Weg. Uff. Ich wieder runter vom Berghang und weiter marschiert
bis ich zu einem Flüßchen kam. Hier war an dem einen Ufer ein Wanderzeichen,
auf der anderen Seite aber keines. Also mußte es am Ufer entlang gehen und
tatsächlich sah ich Spuren. Denen bin ich am Ufer entlang gefolgt.
Immer weiter ging es in eine Schlucht hinein.
schlucht.jpg
Jetzt mußte ich durch die Felsen klettern.
Komisch! Aber ab und zu sah ich noch Fußabdrücke und so Löcher, wie
sie von Wandersticks herrühren. Immer weiter ging es in die Schlucht, immer
rätselhafter war mir die Angelegenheit. Ich schaute auch auf das andere Ufer,
sah aber nichts, weder Steinmännchen noch einen Pfad. Irgendwann ging es
echt nicht mehr weiter. Ich schaute auf die Karte und weil ich wußte, dass ich
dem Fluß folgen musste, beschloss ich zurückzugehen zu dem letzten Steinmännchen,
dort den Fluß zu überqueren und dann durchs Gelände dem Fluß auf der anderen
Seite der Schlucht zu folgen. Das nervte mich zwar, weil ich wieder querfeldein
gehen mußte, aber hier ging es nicht mehr weiter. Ich also zurück gekraxelt.
An dem Steinmännchen angekommen durchquerte ich den Fluß und siehe da:
Auf der anderen Seite war ein Weg!
Mannomann! Da hätte ich mir ein paar Stunden sparen können.
Wie so etwas kommt? Das Blöde war, dass ich bloß 1:100000er Karten hatte und
zusätzlich die Wanderwege in den Karten unterschiedliche Farben haben.
Grün, Rot, Blau und Schwarz, je nach Schwierigkeitsgrad. Hier war der
Schwierigkeitsgrad blau. Und das Blau für den Weg war genau dasselbe Blau
wie für einen Fluß! Au mann. Und da die Flüße mäandern hat man überhaupt
keine Chance gehabt auf der Karte zu erkennen, dass man den Fluß überqueren
mußte.
Na immerhin hatte ich den Weg wieder und konnte weiter gehen. Nach einer halben
Stunde mußte ich wieder auf die andere Seite des Flusses. Ich also wieder
durch den Fluß. Da die Sonne langsam unterging und ich ein schönes ebenes
Plätzchen hatte, schlug ich mein Zelt hier auf.
zeltplatz.jpg
Essen gekocht, rein in den Sack und noch n bisschen rausgeguckt ans andere Ufer.
Müde war ich und frustriert, weil ich mich schon wieder verlaufen hatte.
Die Augen fielen mir zu und ich blinzelte nur noch so ab und zu. Da sah ich
am anderen Ufer eine Bewegung. Etwas Schwarzes.
Ich dachte zuerst:"Ein Mink!", aber dann fiel mir ein, dass ich auf Grönland
bin und es hier keine Minke gibt.
Da fiel der Groschen: Ein Polarfuchs!
Wie ein geölter Blitz bin ich aus dem Sack raus, die Strippen losgemacht und den
Reißverschluß auf - Wo ist die Kamera? Wo ist das doofe Ding? Ahh da!
Und dann klick klick klick klick....
fuchs_hat_getrunken.jpg
fuchs_haut_ab.jpg
fuchs_sieht_mich.jpg
Und dann noch eines ohne Zoom, zur Verdeutlichung:
ansicht.jpg
Ich legte mich wieder in den Sack, merkte, dass es erheblich kälter wurde,
mummelte mich ein und schlief glücklich ein.
Wie wohl der nächste Tag werden würde?
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag2
in Fotos, Berichte und Touren 29.12.2011 13:23von Sternenstaub • | 16 Beiträge
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 3
in Fotos, Berichte und Touren 29.12.2011 21:15von Lemming • | 186 Beiträge
Als ich aufwachte konnte ich es kaum glauben:
Die Sonne schien am wolkenlosen Himmel!
Da bin ich erstmal raus in meinem Schlafanzug
und mit meinen Biwakfüßlingen und habe Fotos gemacht.
himmel.jpg
eis1.jpg
eis2.jpg
zelt.jpg
Dann habe ich mich wieder in den Sack gelegt und meine
Schuhe vom Eis befreit.
schuhe_vereist.jpg
Dann Kaffee gemacht, gegessen und es ging los bei super Wetter.
superwetter1.jpg
superwetter2.jpg
superwetter3.jpg
In dem Fluß sollen arktische Saiblinge ( Lachse ) laichen, aber
ich habe leider keine gesehen. Irgendwann mußte ich auf die andere
Seite und als ich drüben war, machte ich erstmal Pause.
Da raschelte es am anderen Ufer in den Weiden. Das Geraschel
kam näher und näher, wurde lauter und lauter. Trappel Trappel Trappel ???
Ich habe meine Kamera hingehalten und dann klack, klack klack:
ren1.jpg
ren2.jpg
ren3.jpg
Das Rentier lief in vollem Galopp. Ich dachte:"Da kommt jetzt noch
was hinterher" und wartete. Aber es passierte nichts.
Komisch.
Weiter ging es
wollgras.jpg
rauschbeeren.jpg
durch ein langezogenes Tal immer höher hinauf. Es war nicht viel los
da. Ab und zu sah ich Vögel und Rentiere. Die waren auch neugierig
guckguck.jpg
liefen dann aber doch weg:
ren_haut_ab.jpg
Hin und wieder mußte ich durch Sümpfe. Das war im Grunde nicht weiter
schlimm, bloß verlor sich in den Sümpfen der Weg und Wanderzeichen
waren ohnehin selten. Irgendwann hatte ich den Verdacht, dass ich falsch war.
Ich lief zwar in der richtigen Richtung, was den Sonnenstand anging,
aber ich hatte schon lange lange keine Spuren mehr gesehen.
Meine Position konnte ich auch nicht bestimmen, da die Karte ( 1:100000 )
viel zu detailarm war. Immer höher ging es hinauf. Was tun?
Zurück gehen wollte ich auch nicht, denn wenn ich mich umsah, was ich oft
genug tat, habe ich auch nichts ( Steinmännchen ) gesehen.
Ich erreichte wieder die Schneegrenze.
schneegrenze.jpg
Langsam wurde ich müde. Es ging ja querfeldein und bergauf.
Verflixt! Ich mußte mir Gedanken machen, was ich mache, wenn es dunkel
wird. Wo zelten? Außerdem zog es sich plötzlich wieder zu. Der
blaue Himmel war verschwunden. Wieder war alles grau in grau.
Oft guckte ich auf die Karte: Wenn die Richtung stimmt, dann MUSS ein
Fluß auftauchen. Ich ging weiter. Hin und wieder war es supersteil, ich mußte
kraxeln mit meinem schweren Rucksack. Wenn ich mich hier verletzen würde ...
Besser nicht dran denken.
Fotos hatte ich schon lange keine mehr gemacht.
Oft fiel ich hin, rappelte mich wieder hoch und weiter ging es.
Wasser hatte ich auch keines mehr.
Da endlich: Ein Fluß!
Ich die Karte rausgeholt zum tausendstenmal heute und genau geguckt:
Hier gab es nur den einen Fluß. Jetzt wußte ich wieder ungefähr wo ich war.
Der Fluß wurde von einer Kette Seen im Gebirge gespeist. Auf der anderen
Seite der Seen war der Weg. Ich mußte dem Fluß bis zur Quelle folgen, dann
die Seen umrunden und dann war ich wieder auf dem Weg.
Weiter ging es immer dem Fluß entlang.
Und endlich endlich endlich war es soweit. Ich erreichte einen See!
Jetzt mußte ich noch entscheiden, ob ich die Seenkette nach Osten
oder nach Westen hin umrunde. Ich entschied
mich für die längere aber sicherere Variante nach Westen.
Spät erreichte ich den Weg.
Da wollte ich mal wieder ein Foto machen und ... das ging nicht.
Die Kamera reagierte nicht mehr! Der Akku hing aus dem Batteriefach raus.
Was war geschehen? Beim Hinfallen war offenbar der Deckel aufgegangen
und dann später irgendwie abgebrochen. Ich hab den Akku dann ins Fach
gedrückt und Fotos gemacht:
see.jpg
seenkette.jpg
Bei der nächsten Gelegenheit ( ebener Boden + Trinkwasser in der Nähe )
wollte ich zelten und dann nur noch schlafen. Der Form halber noch
eine Aufnahme von meiner Aussicht:
ende.jpg
Ich war fertig!
- Jetzt hatte ich mich 3 Tage hintereinander verlaufen,
- meine Kamera war kaputt,
- ich mußte mir überlegen, ob mein Essen überhaupt reichen würde, um anzukommen ohne rationieren zu müssen.
Sollte ich umkehren?
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 4
in Fotos, Berichte und Touren 30.12.2011 12:00von Lemming • | 186 Beiträge
In der Nacht hatte ich mal nachgedacht, was das Verlaufen anging.
Ich hatte so ein kleines Büchlein, was die Wanderung in umgekehrter
Richtung beschrieb. Da stand z.B. drin, dass man die Schlucht in die
ich reingeklettert bin, umgehen muß. Bloß: Ich hatte das Kapitel
nicht gelesen.
Dann habe ich auch unterwegs geträumt. Das wollte ich auch, aber nicht
um jeden Preis.
Meine Position war auch ganz OK. Bisher gab es für Essensrationierung
keinen Anlaß. Wenn ich die Wanderung in dem Büchlein zum Maßstab nähme,
hätte ich in einer Hütte hinter dem Inselchen sein müssen:
zelt_ausblick.jpg
Außerdem war es mir gelungen den abgebrochenen Batteriedeckel zu ersetzen.
Erst durch eine abenteuerliche Konstruktion mit einer Zeltleine und einem
Steinchen und dann später mit einem Sturmstreichholz.
Ergo: Ich entschied mich besser aufzupassen, dass Büchlein zu lesen
und weiter zu gehen!
weiter.jpg
Am Ufer kamen mir Zwei entgegen, wir winkten, wünschten uns "good luck!"
und gingen weiter. Ich dachte:"Endlich mal welche, die nicht erkrankt sind
an Utstyrhysteri[1]": Beide hatten regelrechte Blumensträusse an ihren
Rucksäcken!
Ich erreichte den Rand des Sees und mußte durch den Abfluß.
abfluss.jpg
Das Waten ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Und es passierte:
Ich trat in einen Stein und verletzte mich. Evt. werde ich einen Zehennagel
verlieren. Noch hab ich ihn, aber schön blau ist er immer noch
Indianer spüren keinen Schmerz! Weiter:
viel_wasser.jpg
Im Büchlein hatte ich gelesen, dass ich eine Sumpfwiese durchqueren mußte,
in die man hüfttief einsinken könne. Außerdem gibt es auf Grönland auch
Treibsand!
Ich erreichte die Wiese, durchquerte sie und alles ging glatt. Es war zwar
sumpfig, aber für irgendwas haben mir die Götter ja meine langen Beine
und großen Füße mitgegeben: Mit Schuhgröße 47 sinkt man halt nicht so
tief in den Morast ein
am_rand_der_Wiese.jpg
Anschließend ging es höher hinauf. Das war gut, denn da wuchs nichts mehr
und ich konnte schneller und einfacher gehen.
weiter_oben.jpg
unterwegs.jpg
Manchmal sah ich Vögel:
spornammer.jpg
Nach den Erfahrungen der letzten Tage wollte ich vor allem auf Nummer sicher
gehen. Auf der Karte war auch eine Zeltmöglichkeit eingezeichnet.
Deshalb baute ich hier mein Zelt windgeschützt auf, obwohl es noch früh
am Tag war:
Zelt_windgeschuetzt.jpg
Auf den Seen um mich herum nahm ich wieder einen Taucher wahr und machte noch
ein paar Fotos:
am_zeltplatz.jpg
ausblick.jpg
Das war heute eine ruhige Etappe. In der Nacht machte ich noch Kartenstudium,
stellte fest, dass ich sehr gut im Plan lag und las das Büchlein sehr
aufmerksam ( jaja ). Da stand, dass ich am nächsten Tag eine schwierige Flußpassage
zu bewältigen hatte: Ole's Lakseelv ( Ole's Lachsfluß ).
Irgendwann schlief ich ein ....
[1] sprich: Üttstührhüsteri - Umgangssprachlicher Begriff in Norwegen
für Leute, die dauernd über ihr Material ( Rucksack/Klamotten/..)
philosophieren.
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 5
in Fotos, Berichte und Touren 30.12.2011 17:12von Lemming • | 186 Beiträge
Erholt wachte ich auf. Das war schon mal richtig
gewesen am Vortag nur eine kurze Etappe zu machen.
Wetter war schon mal besser. Da wieder:
"UUUUIIIHHHH UIIIUUUHH".
Ich erstmal raus und geguckt:
eistaucher1.jpg
Dann bin ich hin und er geht so ein bisschen aus
dem Wasser raus:
eistaucher2.jpg
Als ich näher komme, haut er erstmal ab:
eistaucher3.jpg
Ich dachte:"Na lass ihn mal" und gehe zurück zum
Zelt. Da ein Steinschmätzer:
steinschmaetzer.jpg
Als ich dann gefrühstückt und mein Zeug zusammen gepackt
hatte, war der Eistaucher wieder da:
"UUUUIIIHHHH UIIIUUUHH UIIIUUUHH".
Zum Abschluß noch ein Foto von weit weg:
eistaucher4.jpg
Dann ging es los. Erstmal ging es am See entlang und dann
rauf:
auf_dem_weg.jpg
Von oben konnte ich ein Flußsystem mit Sandstein(?) erkennen.
flusssystem.jpg
Hier sollte es Seeadler geben. Ich hielt meine Augen auf,
habe aber keinen geshen. Dafür Schneehasen:
schneehase1.jpg
schneehase2.jpg
Einem Bach folgend ging es nun Richtung Ole's Lakseelv
bach.jpg
Super Farben habe ich gesehen leider ohne Sonne:
herbstfarben1.jpg
herbstfarben2.jpg
herbstfarben3.jpg
Ich kam an einer Hütte vorbei, die war neu und da waren Eskimojäger drin.
Einen traf ich als der Wasser holte. Er konnte englisch.
Ob ich Tuttu ( Rentiere ) gesehen hätte? Ich sagte: Ja zwei dahinten
im Gebirge. Und Ummimaq ( Moschusochsen )? Ich: Keine. Hast Du
einen Wetterbericht? Er: Keine Sonne, übermorgen Regen.
Naja dachte ich, Hauptsache meine Frisur wird nicht beschädigt ;)
Immerhin habe ich an der Hütte ein Brett gefunden, welches ich als
Watstock, als drittes Bein bei der Flußdurchquerung, verwenden wollte.
brett.jpg
Weiter ging e Richtung Lakseelv. Da waren viele viele Moschusochsenfliegen.
fluss_mit_fliege_oben_links.jpg
Die waren am Anfang nur lästig, aber irgendwann haben die mich auch gebissen.
Auf dem Weg zur Lakseelv kamen mir noch Australier(!) entgegen, also
welche vom anderen Ende der Welt. Die wollten in die Hütte und waren natürlich
enttäuscht, dass die voll war. Auf jeden Fall haben die gesagt, dass der
Fluß nicht so schwierig sei, aber ich soll mal meine Hose ausziehen, das
Wasser wäre ziemlich tief.
oles_lakseelv.jpg
Da musste ich durch!
Jetzt stehe ich also an Ole's Lachsfluß. Die Australier hatten
gesagt, ich solle weiter flußaufwärts gehen, weil am anderen Ufer
nicht soviel Gestrüpp ist. Gelesen habe ich, dass die Durchquerung
flußabwärts einfacher ist, weil da das Wasser nicht so hoch steht.
Ich bleibe wo ich bin, denn da ist eine Insel im Fluß. Beim Flüsse
durchwaten gibt es natürlich verschiedene Varianten; ich selbst gehe
wenn es möglich ist daher, wo eine Insel ist. Denn falls mal etwas schief
geht, man in einen Stein tritt, man die Kälte unterschätzt, einem
schwindlig wird, man vielleicht wegrutscht und sich wieder
hochrappelt, dann ist eine Insel ein mentaler Krückstock.
Der Nachteil ist, dass da wo eine Insel ist, auch die Strömung
stärker ist.
Wanderschuhe aus, Hose aus, Convergence Allstars an, Hose
eingepackt, die Wanderschuhe um den Hals gehängt und rein in den
Fluß. Ziemlich klar ist das Wasser: Ich sehe auf dem Grund ein paar
Steine liegen, dazwischen sind Wasserpflanzen. Ein bisschen weich,
aber nicht rutschig sind die. Schritt für Schritt, volle Konzentration.
Die Strömung ist moderat, dass Wasser warm genug. Immer weiter
gehe ich in den Fluß. Als ich die Insel erreiche, überlege ich:
"Pause machen? Verschnaufen? Nö! Alles läuft glatt." Am Ufer der Insel
entlang gewatet, der Strömung entgegen, dann ans andere Ufer. Geschafft!
Ein Glück, alles ist gut gegangen.
am_anderen_ufer.jpg
Den Stock stellt ich dann noch hin, damit andere Wanderer ihn auch
verwenden können.
watstock.jpg
babylachs.jpg
Jetzt mußte ich noch den Rest des Tals durchqueren, dann einen Berg rauf.
Oben wollte ich zelten, sobald ich Wasser gefunden hatte.
Leider war das nicht so einfach, weil das ja eine natürliche Umgebung ist
mit vielen Altwasserflächen.
im_tal.jpg
Immerhin fand ich zum ersten und einzigen Mal auf meiner Wanderung ein
paar Früchte:
rauschbeeren.jpg
Die waren lecker. Irgendwann erreichte ich die andere Talseite und es ging
aufwärts:
beim_aufstieg.jpg
blick_von_oben.jpg
Das war ganz schön anstrengend, aber schließlich kam ich doch oben an.
Am ersten Wasserloch baute ich mein Zelt auf und ging auf die Suche
nach besserem fließendem Wasser. Aber ich fand keines. Hier war erstmal nur
der kleine Tümpel.
zeltplatz.jpg
Deshalb beschloß ich mein Wasser gut abzukochen. Als ich gegessen hatte,
war noch Wasser übrig. Ich stellte es in meinem Topf außen vors Zelt
und machte den Deckel auf den Topf.
Dann schlief ich ein.
In der Nacht döste ich ein bisschen als ich ein Geräusch hörte:
Boing! Schepper Schepper!
Der Deckel war vom Topf runter gefallen. Aber: Ich hatte mich gar nicht
bewegt und es war windstill!
Da war was draussen am Topf! Vorsichtig kroch ich aus dem Schlafsack,
setzte meine Lampe auf, öffnete das Zelt und sah:
Nichts!
Ich legte mich wieder hin und schlief ein.
Als ich aber am nächsten Morgen aufwachte und hinausguckte, da lief etwas
den Berg hoch: Ein Schneehase!
Nachtrag:
Ich war ein Jahr später noch einmal an Ole's Lakseelv und mittlerweile gibt es eine
Brücke. Hier eine genaue Karte und die Koordinaten:
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 6
in Fotos, Berichte und Touren 01.01.2012 17:46von Lemming • | 186 Beiträge
Ein neuer Tag brach an. Ich war ganz zufrieden. Ich war im Plan,
was die "Marschtabelle" anging und hatte die schwierigste Flußdurchquerung
hinter mir. Das Wetter hätte ein bisschen besser sein könnnen, aber
immerhin war es trocken. Kocher angemacht Fummmmm! und erstmal gefrühstückt.
fruehstuecks_ausblick.jpg
Nachdem ich gegessen hatte bin ich erstmal rungelaufen und habe die Gegend
geknipst:
gegend1.jpg
gegend2.jpg
gegend3.jpg
gegend4.jpg
Hat mir gut gefallen, besonders die Berge im Hintergrund.
Los ging es.
Irgendwann kam ich auch an einem Bach vorbei, da habe ich erstmal
Trinkwasser abgefüllt und mich gewaschen und die Zähne
geputzt.
wasser.jpg
Kurz danach sah ich zwei Eistaucher mit einem Jungen auf einem See:
eistaucher_mit_jungem.jpg
Der Kleine wird wohl den Winter nicht überleben.
Auch begegneten mir Wanderfalken. Auf Grönland sind die relativ häufig.
Eine schöne Landschaft durchquerte ich
landschaft1.jpg
landschaft2.jpg
als ich plötzlich von 3 Falken gleichzeitig umkreist wurde. Was wollen die denn?
Die haben geguckt, ob ich etwas aufscheuche, dass sie jagen können. Sie
umkreisten mich so ca. 10 Minuten und folgten mir auf meinem Weg. Ein gutes
Foto ist mit aber nicht gelungen:
wanderfalke.jpg
An einem Wanderzeichen traf ich 4 Steinschmätzer:
steinschmaetzer.jpg
und erreichte eine fantastische Fjordlandschaft:
fjorde.jpg
fjord2.jpg
Hier rastete ich lange.
Irgendwann riss ich mich aus meinen Gedanken und ging weiter...
Lange habe ich geschaut. Mit so einer Aussicht hatte ich nicht gerechnet!
Zum Abschluß noch drei Bilder für ein Panaroma.
rundum_links.jpg
rundum_mitte.jpg
rundum_rechts.jpg
Dann ging es weiter. Jetzt war alles easy. Ich mußte erstmal runter, dann
durch ein weites Tal und am Ende eines Sees zelten. Da war so eine
Zeltmöglichkeit auf der Karte eingezeichnet.
blick_ueber_die_wiese.jpg
Ich konnte schon in der Ferne den Zeltplatz erkennen:
zeltplatz_hinten_links_am_ufer.jpg
Das Helle am Ufer hielt ich für Sand, das waren aber Gräser. Auf meinem
Weg wurde das Wetter besser und die Felsen am Rand der Seen wurden von
der Sonne angestrahlt:
die_sonne_kam_raus.jpg
Endlich war es soweit. Ich erreichte den Zeltplatz. Hier lag aber viel
Müll rum. Besonders am Ufer. Deshalb stellte ich meine Nylonhütte ein
bisschen abseits vom Ufer auf.
zeltplatz.jpg
Erstmal Essen gekocht. Während der Kocher so vor sich hin kochte,
hörte ich ein Geräusch. So etwas hatte ich schon lange nicht mehr
gehört: Einen Motor. Brummmmm. Ich suchte den See ab und sah:
Ein Motorboot. Ich hoffte, dass die nicht hier auftauchen würde, doch da:
Zwei Männer kamen in meine Richtung gelaufen. Ich aus dem Zelt raus
und der Eine grüßte so mit dem Arm, ich grüßte zurück und fragte, ob er
englisch sprechen würde:
"Do you speak english?"
"No!"
"Snakke du dansk?" ( sprichst du dänisch? )
"Nej" ( nein )
Dann machte er Zeichen, hielt sich die Daumen an den Kopf und spreizte die
Finger ab ( Rentier ). Ich machte auch Zeichen, dass ich hier keine
gesehen hätte, wohl aber welche im Gebirge, wo ich ja hergekommen bin.
Wieviele?
Zwei.
Ob ich Ummimaq ( Moschusochsen ) gesehen hätte? ( Er machte so Zeichen, die
die geschwungenen Hörner symbolisieren sollten ) Ich sagte "Nej".
Er bedankte sich für die Auskunft, fragte ob ich nach Kangerlussuaq
gehen würde:"Du Kangerlussuaq?" und ging wieder zurück. Noch heute
frage ich mich, wie er darauf gekommen ist. Schließlich gehen 90% der
Wanderer in die andere Richtung nach Sisimiut.
Ich legte mich wieder ins Zelt, stellte meine Sachen zum Trocknen raus
und döste so vor mich hin.
Sachen_trocknen.jpg
Da hörte ich wieder ein Geräusch: Bruuummmmm. Noch n Boot.
Und dann kam's: Die Eskimos bauten ihr Zelt direkt vor meinem am Ufer auf.
Danke!
Meine_neue_aussicht.jpg
Was tun?
Ich entschied mich, mir Gehörstopfen reinzutun, mich umzudrehen und zu schlafen.
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 7
in Fotos, Berichte und Touren 02.01.2012 22:06von Lemming • | 186 Beiträge
Ein neuer Morgen brach an. Gestern hatten ja die Eskimos ihre Zelte
direkt vor meiner Nase aufgebaut. Mist. Und die waren natuerlich immer
noch da. Aber ich hatte gut geschlafen und die Sonne schien.
Erstmal n Kaffee gemacht. Die Aussicht war nicht so doll:
zelt.jpg
Als ich so auf der Seite lag und meinen Kaffee schluerfte kam ein Jaeger
nach dem anderen aus dem Zelt, ging zum Boot, holte sich ein Gewehr
heraus, gruesste so mit dem Arm und ging los zum Jagen. Ganz korrekt
waren die!
Als sie wegwaren stand ich erstmal auf im Schlafanzug und lief herum,
ein paar Fotos machen:
alle_drei_zelte.jpg
aussicht_ueber_den_see.jpg
aussicht_ueber_den_see2.jpg
flussmuendung.jpg
Auch an dem grossen Zelt lief ich vorbei. Da lag schon ein Rentierfell
auf dem Boden zum Trocknen. In der Nacht hatte ich aber garnichts
mitbekommen davon:
rentierfell.jpg
Irgendwann hab ich dann gefruehstueckt und bin los durch ein langgezogenes
Hochtal:
hochtal.jpg
herbstfarben.jpg
Am Ende des Tals erreichte ich einen See und wechselte mal meine
Fortbewegungsart:
boot.jpg
Ich bin also in einem Boot. Aha!
Wie das? Liegen die da einfach so rum?
Ja! Und das kam so: Am Rand des Sees hat ein kluger Investor gedacht:
Hier mach ich mal einen Kanuverleih auf! Da können die Wanderer sich
ein Kanu gegen Geld ausleihen und ich werd reich. So dachte der
Investor. Bloss: Auf Groenland gibt es echt nicht so viele Wanderer.
Und es kam wie es kommen musste: Der Investor ging Pleite mit seinem
Kanuverleih!
Jetzt waren die Kanus aber mitten in der groenlaendischen Pampa.
Und die blieben auch da, sogar mit "Paddeln":
paddel.jpg
Heute kann man sich einfach so eines nehmen und damit rumpaddeln.
Hab ich also gemacht. Ueber ne Stunde lang bin ich ueber den See geschippert.
auf_dem_see.jpg
auf_dem_see2.jpg
Dann wieder an den Strand, das Boot umgedreht, damit kein Regen reinlaeuft
und die Paddel unter das Boot gelegt. Weiter ging es. Auf dem See sah ich
einen Eistaucher wie er sich putzte und mal seine Glieder ausstreckte mit
seinen Ruderfuessen:
eistaucher_gymnastik.jpg
Auch Schneehuehner hab ich gesehen:
schneehuhn.jpg
Erneut tauchte ein See auf, an dessen Ufer wollte ich zelten:
noch_n_see.jpg
klares_wasser.jpg
noch_n_see2.jpg
Der Abend brach heran, ich war happy, weil ich einen schoenen Tag erlebt hatte
und machte noch eine Aufnahme vom Sonnenuntergang:
Sonnenuntergang.jpg
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 8
in Fotos, Berichte und Touren 03.01.2012 19:52von Lemming • | 186 Beiträge
Als ich am naechsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang aufwachte
bin ich erstmal aufgestanden und hab ne Runde ums Zelt gemacht.
Ein paar Rentiere hab ich gesehen, die am Ufer des Sees nach
Nahrung suchten:
rentiere_am_morgen.jpg
Eines hatte nur eine Stange:
rentier_mit_einer_stange.jpg
Das kommt schon mal vor, dass ne Stange abbricht, wenn die kaempfen
oder sich gar nicht entwickelt, wenn ein Weibchen ein Junges traegt.
Dann hab ich mich wieder hingelegt und gefruehstueckt.
fruehstueck.jpg
Durch die Grashalme hindurch konnte ich einen Eistaucher beobachten,
wie der auch fruehstuecken wollte.
Er guckte von oben in das kristallklare Wasser auf der Suche nach
Fischen.
Und auf einmal kam ein ganzer Trupp Eistaucher vorbeigeschwommen:
5_eistaucher.jpg
2_troedeln_und_die_anderen_muessen_warten.jpg
Dann aufgestanden und noch ein Foto vom Zeltplatz gemacht und weiter
ging es.
zeltplatz.jpg
Gaense kamen vorbeigeflogen:
gaense.jpg
Ein paar Stunden ging es an einem See entlang bis zu einer Stelle,
die auf der Karte schwarz markiert war. Da habe ich die Kamera weggepackt,
weil ich klettern musste. Riesige Steine blockierten den Weg direkt am
Seeufer. Einfach war es nicht!
Aber alles ging gut und nach einiger Zeit habe ich wieder Fotos gemacht.
Von Flechten, Hasen und Steinschmaetzern:
flechten.jpg
hase1.jpg
steinschmaetzer.jpg
Einmal sah ich einen Haufen Federn. Hier war ein Vogel gefressen worden.
Man kann an der Art und Weise, wie die Federn aussehen ( abgebissen oder
geknickt) erkennen, ob das Raubtier ein Vogel oder ein Saeugetier war.
Hier also ein Saeugetier ( Fuchs )
federkiel.jpg
Endlich erreichte ich einen schoenen Zeltplatz am Ufer.
zelt_am_ufer.jpg
Ich hoerte noch meinen Freund den Eistaucher rufen und schlief dann
ein, von neuen Abenteuern traeumend.
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 9
in Fotos, Berichte und Touren 04.01.2012 21:31von Lemming • | 186 Beiträge
An dem See habe ich auf einem superweichen Moospolster
geschlafen. UUUUuaaaaaah Gaeaeaeaehhn bin ich aufgewacht.
Erstmal gefruehstueckt:
wasser_kochen.jpg
Als ich meine Sachen packte fuehlte ich mich irgendwie
beobachtet. Und tatsaechlich:
beobachter.jpg
Es lief auch erstmal nicht weg, sondern liess sich gar nicht
stoeren. Es hat erstmal gefressen ( wie ich ja kurz vorher
auch ). Irgendwann lief es aber dann doch weg.
Meine Wanderung fuehrte mich an zahlreichen Seen vorbei.
Leider schien die Sonne nicht, trotzdem waren die Farben
beeindruckend:
seen.jpg
herbstfarben.jpg
Und einige Schneehasen sah ich am Berghang. Ich versuchte
heranzukommen, aber sie liefen weg:
hase1.jpg
hase2.jpg
hase3.jpg
hase4.jpg
Die Landschaft wurde zusehends flacher. Leider war es ziemlich
windig, deshalb setzte ich mich bei einer Rast an einen der
seltenen Mooshaufen, um vor dem Wind geschuetzt zu sein. Ich ass
mein Knaeckebrot, als ich ein eigenartiges Grunzen hoerte.
Ich drehte mich um.
Da steht doch direkt neben mir ein Rentier und grunzt mich an!
Erstmal n Foto gemacht:
rentier1.jpg
GrunzGrunzGrunz machte das Rentier und stampfte mit dem Huf auf.
Das Tier ist ja ein Fluchtier,
wusste ich und staunte, dass es keine Angst hatte. Ich dachte,
dass es bestimmt sein Territorium verteidigt und mir fiel ein,
dass ich ja auf dem Boden sass und deshalb klein wirkte fuer das
Rentier.
Ich stand auf.
Und noch bevor ich "Pass mal auf meiner kleiner Freund!" zu dem
Rentier sagen konnte, da lief es auch schon weg:
rentier2.jpg
Es lief erstmal ne ganze Weile, kehrte dann zwar zurueck, hielt
aber einen Abstand ein, so ca. 50 Meter.
Bevor es weiter ging noch ein Foto von der Landschaft:
von_meinem_sitzplatz_aus.jpg
Immer mehr Seen tauchten auf:
seen2.jpg
Die Seen im Hintergrund sind Salzseen! Das waren drei Stueck.
Allerdings waren in dem Tal 4 Seen und einer unterhalb der drei
Salzseen, also hoehenmeter-maessig gesehen.
Da bin ich vorbei und habe mal geschmeckt, ob der nicht auch
salzig ist. War er aber nicht. War suess.
Die Vegetation neben den Salzseen war ganz normal, nur am Ufer
konnte man erkennen, dass das Wasser salzig war:
herbstfarben2.jpg
ufer_am_salzsee.jpg
Es dauerte eine zeitlang, bis ich wieder an einem See mit Suesswasser
vorbeikam wo ich zelten konnte. Endlich kam einer:
abend.jpg
Das war der vorletzte Tag meiner Wanderung, bevor ich wieder die
Zivilisation erreichen konnte. Morgen wuerde ich wieder Haeuser sehen,
aber ich hatte noch Essen fuer zwei Tage. Mal sehen, was der morgige
Tag so bringen wuerde.
RE: Grönland: Arctic-Circle-Trail Tag 9
in Fotos, Berichte und Touren 05.01.2012 20:34von Sternenstaub • | 16 Beiträge
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