Fjällforum
#1

Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 11:39
von Jaemtli | 30 Beiträge

Hallo zusammen

Wenn ich so lese wie ihr hunderte Kilometer mit dem Zelt unterwegs seid und praktisch nie in den Hütten übernachtet, frage ich mich wie ihr das Problem mit der Feuchtigkeit hinbekommt. Ich habe ein Nallo2 und irgendwie habe ich ständig Wasser das eindringt bzw. Kondenswasser? Mein Schlafsack ist ein Daunenschlafsack was sicher nicht besonders ideal ist, aber wenn das Zelt innen trocken ist sollte dieser eigentlich auch trocken bleiben? Wie macht ihr es wenn es geregnet hat und ihr das Zelt nass einpacken müsst? Ich war auf dem Nordkalottleden unterwegs und habe dann jeweils in den Hütten übernachtet um mich wieder aufzuwärmen bzw. die Sachen zu trocknen.

Daniel

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#2

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 13:21
von Lemming | 186 Beiträge

Zitat von Jaemtli
Hallo zusammen
Wenn ich so lese wie ihr hunderte Kilometer mit dem Zelt unterwegs seid und praktisch nie in den Hütten übernachtet, frage ich mich wie ihr das Problem mit der Feuchtigkeit hinbekommt. Ich habe ein Nallo2 und irgendwie habe ich ständig Wasser das eindringt bzw. Kondenswasser? Mein Schlafsack ist ein Daunenschlafsack was sicher nicht besonders ideal ist, aber wenn das Zelt innen trocken ist sollte dieser eigentlich auch trocken bleiben? Wie macht ihr es wenn es geregnet hat und ihr das Zelt nass einpacken müsst? Ich war auf dem Nordkalottleden unterwegs und habe dann jeweils in den Hütten übernachtet um mich wieder aufzuwärmen bzw. die Sachen zu trocknen.
Daniel


Hallo!
Ich bin auch oft länger unterwegs und bin Besitzer einer Zeltsammlung.
So habe ich auch das XXXX Zelt Deines Herstellers. Aus meiner Sicht:
Mein erstes Aquarium! Das Ding ist unbenutzbar.

Meinen Schlafsack, auch Daune, der teuerste und leichteste seiner Klasse, bewahre ich NICHT in den wasserdichten
Packsäcken auf, sondern in einer Mülltüte und dann in einem Kompressionssack. Das deshalb, weil ich für teuer Geld
ein halbes Dutzend wasserdichter Packsäcke gekauft hatte und mich manchmal über das viele Wasser in und am Sack gewundert
habe, bis ich dann die Teile unter der Dusche auf links gedreht und gefüllt habe. Selten, dass ich soviele munter sprudelnde
Fontänen zu Gesicht bekam! Seit der Zeit habe ich also immer einen Müllsack dabei.

Mein Zelt wird innen beim Wandern natürlich auch schon mal nass. Um das wichtige Zeug trocken zu halten,
teile ich den Zeltinnenraum gewissermaßen in eine Naß- und eine Trockenzelle auf ( 2Mann Zelt ).
Der Teil am Eingang ist die Naßzelle, der Rest bleibt trocken. In dem nassen Bereich ziehe ich mich dann
immer an und aus. Trockne mich vorsichtig und sukzessive ab und wechsle dann rüber.

Ich war jetzt 8 Tage im Børgefjell, hatte 2 halbe Tage Sonne, sonst Regen ( irgendwo hier im Forum liegen
auch Beweisfotos rum ) und habe die wichtigen Sachen immer trocken halten können.

God tur
Lemming

Nachtrag:
Ich wollte noch ein bisschen strunzen, wegen der Hilleberg-Fans hier und anderswo.
Siehe Foto!
Ihr glaubt, dass sind die nicht? Doch das sind die in echt gewesen

Angefügte Bilder:
020_17_3.JPG
DSC_4061.jpg
zuletzt bearbeitet 18.11.2009 11:14 | nach oben springen

#3

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 16:40
von Jaemtli | 30 Beiträge

Hallo Lemming, hat nicht auch die Anne ein Nallo? Habe es nun mal imprägniert, hoffe es nützt etwas. Die Sachen während des laufens trocken zu halten ist für mich ebenfalls kein Problem, auch ich bin mit Mülltüten unterwegs :-) Das letzte mal war das Problem viel mehr dass der Schlafsack während der Nacht feucht wurde und so an Isolation verlor, deshalb wurde es ziemlich ungemütlich. Die Temperaturen waren knapp über Null (September im der Region Dividal N.P.). Ich überlege mir auch ob ich weniger Material mitschleppen sollte und dafür jeweils in den Hütten übernachten. Wenn man wenig gepackt hat sind sicher auch die langen Etappen auf dem nördlichsten Nordkalottleden ohne Zelt machbar... man ist jedoch weniger flexibel und kann halt nicht wild übernachten ;-)

Gruss aus der Schweiz


@Lemming => das sieht mir etwas nach fake aus, diese Abbildung

zuletzt bearbeitet 18.11.2009 18:26 | nach oben springen

#4

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 20:03
von Anne | 1.428 Beiträge

Hallo Daniel,

ich hab in der Tat ein Nallo. Prbleme mit Kondenswasser habe ich Sommer nicht wirklich; ich gehöre allerdings nach was-weiß-ich-wievielen Zeltnächten zu denene, die auch im Zelt immer ein "offenes Fenster" haben. Normalerweise habe ich meine Tür offen und nur das Moskitonetz am Innenzelt. Dadurch entsteht kein Kondenswasser und das Zelt bleibt trocken.
Bei starkem Regen verfahre ich irgendwann nach der von Lemming schon genannten Lösung, was naß ist bleibt draussen. Man sollte auch nicht den Fehler machen, zu glauben, daß bei hoher Luftfeuchtigkeit irgendetwas im Innenzelt trocknet, die nasse Kleidung bleibt also draussen. Am nächsten Tag kann man die dann trocken tragen, sofern man Energie übrig hat. Hat man keine Energie für sowas übrig, ist entweder die Ausrüstung ungeeignet oder man hat sich verplant (pauschal gesagt, gibt sicher auch Ausnahmen).
Wenn der Schlafsack regelmässig sehr feucht wird vom Schlafen bei Temperaturen über 0°C ist er möglicherweise zu warm.

Bei vielen praktischen Feuchtigkeitsproblemen habe ich allerdings auch den Eindruck, daß es sich um "Unerfahrenheit" handelt, kein Zelt ist vollständig wasserdicht, kein Schlafsack kann deinen Nachtschweiß ableiten. Irgendwann entwickelt man scheinbar eine andere Toleranz von Kondenswasser. (Oder man hat sich damit abgefunden ). Jedenfalls scheint es mir manchmal so zu sein, daß es sehr unterschiedliche Interpretationen von "viel Kondenswasser" gibt.

lg Anne

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#5

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 20:22
von Jaemtli | 30 Beiträge

Vielen Dank für eure raschen Antworten :-) Vermutlich härtet die Natur mit der Zeit auch etwas ab ;-) Ich werde das Zelt nochmals bei ausgiebigen Niederschlägen testen um sicher zu gehen, dass es im Norden standhält. Übrigends hab ich da auf dieser Seite irgendwo supercoole Bilder von dir gefunden Anne. 1000km, das ist sehr viel - das ist ja weiter als der gesamte Nordkalottleden... und das alles alleine? Ist es eigentlich effektiv so dass im Norden die Nächte nie ganz dunkel werden? Mir sagte mal jemand, man könne bei Mondschein Zeitung lesen? Es würde mich sehr reizen Skandinavien mal bei Schnee zu erleben, aber einerseits habe ich etwas Respekt vor den Naturgefahren und frage mich andererseits ob diese, im Sommer sehr abgelegenen Winkel im Winter für jeden Fuzzy-Scooter-Warmduscher erreichbar sind, und somit die Ruhe öfters gestört wird?

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#6

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 16.11.2009 20:45
von Anne | 1.428 Beiträge

Hallo Daniel,

Etwa von Ende Mai bis Juli wird es nachts nicht dunkel, von Mitte Juni bis Anfang Juli scheint nachts auch die Sonne. Wenn Schnee liegt und Vollmond ist und keine Wolke am Himmer kann man in der Nacht Skilaufen, ist sehr faszinierend, auch um mal auszutreten braucht man keine Taschenlampe, aber fürs Zeitung lesen reicht es nicht.

Daß mit den Scootern ist ärgerlich, es gibt aber viele Gebiete wo sie nicht hindürfen, das bleibt zumindest noch. Allerdings hängt es auch vom Zeitpunkt und Ort ab. Schlimm ist es auf der schwedischen Seite an der norwegischen Grenze an Wochenenden .

lg Anne

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#7

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 17.11.2009 18:03
von Jaemtli | 30 Beiträge

Am liebsten möchte man gleich losfahren wenn man da so liest Vielleicht mache ich wirklich etwas anderes als die "Standartrouten" - da dies den Vorteil hat dass man eine Rundtour machen kann und sich somit die An-/Rückreise einfacher gestaltet. Schaue mal im Forum was ich noch so zum Thema "Sylarna" finde

Falls jemand Anfangs März 2010 nach Lappland fährt um eine 14-16tägige Skitour zu machen und noch Gesellschaft sucht kann er/sie sich gerne bei mir melden

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#8

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 18.11.2009 01:36
von Anne | 1.428 Beiträge

Moin,

(auch als Beantwortung deiner Mail:) Nach Storlien oder Storulvån(Enafors) oder Vålådalen (Undersåker) kommts du relativ flott per Bahn. Das ganze Gebiet ist größtenteils Skooterverbotszone und es man sollte dort im März nicht vollkommen alleine sein. Von Ostern abgesehen ist es auch nicht voll. Der südliche Kungsleden führt bekanntermassen von Storlien über Sylarna nach Helags und nach Fjällnäs, aber das Gebiet ist sehr vielfältig, hier ist eine Karte rund um Sylarna. Sind jetzt nur Sommerwege eingezeichnet, aber das sind fast identisch Winterwege.

Jetzt losfahren würd ich allerdings nicht, November ist ein wenig ungemütlich , es wird immer dunkler und der Schnee liegt heute 5m locker und morgen gar nicht und die Seen sind auch noch nicht zugefroren. Ansonsten wär ich auch schon wieder weg .

Ich glaube, es ist in der Tat sicherer, wenn man zu mehreren ist. Aber andererseits ist es noch wichtiger, es locker anzugehen. Auch zu mehreren kann man umkommen (Anaris-Unglück etc.).

lg Anne

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#9

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 18.11.2009 18:24
von Jaemtli | 30 Beiträge

Ciao

Ist doch schön dass im Fjäll nicht 12 Monate Saison ist, so kannst du mir und den andern wertvolle Tipps geben :-) So eine Riesentour wäre für mich auch ein Traum! http://www.huskyfarm.de - Vielleicht kennst du ja den Björn? War auf seiner Farm und an einem seiner Vorträge, recht interessant. Der tingelte vor einigen Jahren ein ganzes Jahr zu Fuss quer durch Skandinavien.

Vielen Dank für den Link. Irgendwie finde ich via dieses Forum die Karten nie. - Wenn ich auf Google gehe dann kommen jedoch immer deine Karten hier auf fjaellwanderung.de. Das Aranis-Unglück finde ich krass. Vorallem dass so viele Menschen aufs Mal umkommen - die hätten sich doch gegenseitig wärmen können? - Aber vermutlich sind das klimatische Verhältnisse die man sich hier in Mitteleuropa fast nicht vorstellen kann.

Bist du eigentlich im März schon Mal in prekäre Situationen gekommen was die Eisdecke auf Gewässern betrifft? Schaue mal bei der Deutschen Bahn vorbei, welches der am besten erreichbare Ausgangspunkt ist ;-)

A presto

zuletzt bearbeitet 18.11.2009 18:56 | nach oben springen

#10

RE: Feuchtigkeit

in Ausrüstung und Wandertechnik 19.11.2009 01:05
von Anne | 1.428 Beiträge

Hallo,

ich kenne Björn Klauer nicht. So eine Norge på langs Tour (vom südlichen zum nördlichen Ende Norwegens) oder eine Tour auf der schwedisch-norwegischen Grenze würde mich auch mal sehr reizen. Mal sehen, wann ich mal wieder länger Zeit habe.

Ich glaub die Karten sind im Forum nirgendwo richtig verlinkt. Hier fehlt eindeutig ein Ressourcen-Thread . Muss man mal mit anfangen, irgendwann.

Das Anarisunglück ist in der Tat tragisch. Soweit ich gelesen habe, waren die Personen bereits als sie ihr Notlager aufnahmen stark unterkühlt und entkräftet waren. In diesem Zustand ist es einem irgendwann egal, so erklärt sich dann, daß sie sich nicht um ein vernünftiges Lager gekümmert haben und ihre Ausrüstung (Schlafsäcke und Thermoskannen) nicht verwendet haben. Ein Fall von zu spät Maßnahmen ergreifen, wenn man so will. Ans gegenseitig wärmen werden sie da wohl nicht mehr gedacht haben.
Glücklicherweise enden die meisten Wintertouren glücklich.

Im Februar/März/April kann ich mich nicht an prekäre Gewässersituationen erinnern. Der eine oder andere Fluß friert in manchen Wintern nicht zu, aber das sieht man dann. Solche Situationen hatte ich nur im Dezember und im Mai.

lg Anne

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