Fjällforum
#1

Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 25.10.2017 10:37
von Erny | 111 Beiträge

Die Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll haben sich, im Vergleich zu letztem Jahr, verdoppelt.

Gründe: Überschätzung des eigenen Leistungsvermögens, sodass oft der Rettungsdienst beordert wurde, weil man sich einfach "zu schlapp fühlte" weiterzugehen. Viele Einsätze waren im Grunde nicht wirklich notwendig und führten dazu, dass auch Hubschrauber im Einsatz waren, und nicht bereitstanden für einen wirklichen Notfall.

Auch schlechte Ausrüstung war ein Grund für vermeidbare Notfälle. Wer z.B. mit Sandalen oder einfachen Turnschuhen wandert, darf sich nicht unbedingt wundern, wenn man umknickt, sich eine Verstauchung oder Bänderüberdehnung einfängt, oder sich schlichtweg die Füße an Felsen aufschlägt.

http://norran.se/nyheter/rekordmanga-fjallraddningar-644648

.


http://www.christian-ernst.org/

zuletzt bearbeitet 25.10.2017 10:41 | nach oben springen

#2

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 25.10.2017 17:20
von Fjaellraev | 276 Beiträge

Zitat
Notera att denna artikel är från 2016


Aber es waren auch diesen Sommer wieder recht viele Einsätze und davon viele die eigentlich unnötig waren, was durchaus zu Diskussionen führt ob, zumindest die unbegründeten, Rettungseinsätze weiterhin kostenlos sein sollen.

Im Prinzip die gleiche Entwicklung wie in allen anderen Regioen auch...

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#3

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 25.10.2017 22:11
von Erny | 111 Beiträge

Ja, der Bericht ist von letztem Jahr, habe den falschen Link genommen, hatte eigentlich einen anderen im Blick, denn es steh in einem Bericht vom 07.09.2017 heißt es, dass dieses Jahr noch mal eine erheblich Steigerung vorhanden ist.

http://www.dt.se/blaljus/sa-manga-fjallr...alarna-i-sommar

Zitat aus dem Artikel: I Norrbotten har antalet insatser fördubblats sedan tidigare år

Wenn man sich die Links so ansieht, scheint es jedes Jahr eine Steigerung zu geben. Werden die Leute nachlässiger? Oder werden die Funkverbindungen immer besser, sodass die Leute mehr Möglichkeiten haben, "mal zum Hörer zu greifen"?


http://www.christian-ernst.org/

zuletzt bearbeitet 25.10.2017 22:21 | nach oben springen

#4

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 26.10.2017 18:48
von Fjaellraev | 276 Beiträge

Zitat
Zitat aus dem Artikel: I Norrbotten har antalet insatser fördubblats sedan tidigare år


Übersetzt: In Norrbotten hat sich die Anzahl Einsätze gegenüber früheren Jahren verdoppelt.
Tja gegenüber welchen Jahren? Wenn man das richtige Jahr nimmt kriegt man locker auch eine Verzehnfachung hin. Journalisten halt.

Die unbestrittene Steigerung hat in meinen Augen diverse Gründe:
Erhöhte Gästezahl (Dadurch auch mehr ungeübte Personen)
Einfacher Kommunikation. (Ausgebautes Handynetz, Spot&Co)
Mehr Einzelwanderer (Keine Gruppe die eine Person in Schwierigkeiten mitträgt)
Internet (Ach so coole Reiseberichte, Facebookeinträge, Instagrammbildchen etc - mit der Folge das kann ich auch...)
Vollkaskomentalität.

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#5

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 27.10.2017 12:59
von Erny | 111 Beiträge

Na, zumindest dürfte auch der Bericht von 2017, auch wenn er keinen exakten Zeitraum abgibt, auf jeden Fall nicht mehr als einen Zeitraum von zwei Jahre heranziehen.. Denn im Bericht von 2016 steht ja nun genau, dass eine Verdopplung gegenüber dem vorherigen Jahr zustande gekommen ist.


http://www.christian-ernst.org/

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#6

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 29.10.2017 01:12
von Anne | 1.428 Beiträge

Naja,

Zitat
Delvis beror detta på en ökning av antalet besökare i fjällmiljö, men också på bättre statistikhantering av Polisen.


Teilweise beruht dies [die größere Menge an Rettungseinsätzen] auf einer Steigerung der Besucher im Fjäll, aber auch an besserem Umgang mit Statistik seitens der Polizei - Wenn man in einem Jahr nur die Hälfte der Einsätze zählt, muss man sich nicht wundern, dass es im Jahr drauf doppelt so viele sind

Meines Erachtens sind die Zahlen für Rettungseinsätze der schwedischen Polizei im Fjäll mit großer Vorsicht zu geniessen. Da werden auch einmal neben dem Hotel verirrte Wanderer mit Skoterunfällen in einen Topf geworfen, weil sie eben beide von der Fjällrettung "gerettet" wurden. Solange es keine Statistik über wirkliche Einsatzursachen gibt, ist es nur was für die schwedische Version der Bild.

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#7

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 23.11.2017 09:13
von Peter | 47 Beiträge

Es hat sich schon stark erhöht mit den Rettungseinsätzen. Was daran liegt dss mehr leute im Fjäll unterwegs sind, schlecht ausgerüstet und sich oft selbst überschätzend.
Ist auch die Meinung vieler Stugvärdsleute.
Dabei sind es meist nicht die Langstreckenwanderer, die haben wohl sogar zahlenmässig abgenommen, es sind mehr Kurztrips um die grossen Fjällstationen herum oder auf den grössen Wanderwegen.
Mittlerweile lassen sich die Retter aber den Einsatz bezahlen wenn sie der Meinung sind dass kein wirklicher Notfall vorliegt.
Und das hat den Grund in der besseren Erreichbarkeit der Rettungsdienste durch Handys und z.B. Spot.
Da wird dann wegen Durchfall oder nem Schnupfen oder schlechtem Wetter mal schnell die SOS- Taste gedrückt.
Wobei die "Beförderungsentgelte" bei unbegründetem Einsatz noch sehr moderat sind- 3000 Kronen pro Kopf musste ein deutsches Paar zahlen welches sich wegen des schlechten wetters "retten" liess.
Aber- sowas ist doch noch relativ selten. Waren nur 2 dieses Jahr (bis Ende August). Meist sind die Einsätze begründet.
Ein paar Links:
https://www.svt.se/nyheter/lokalt/jamtla...raddningar-i-ar
https://www.svt.se/nyheter/inrikes/manga...dningens-budget
https://www.svt.se/nyheter/lokalt/vasterbotten/falsklarm


www.skarja.de
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#8

RE: Rekordzahl der Rettungseinsätze im schwedischen Fjäll

in Wandern im Fjäll 25.11.2017 11:55
von Anne | 1.428 Beiträge

Früher war alles besser und als erfahrener Fjällwanderer ist man gegen Bein-, Armbrüchen und Gehirnerschüttungen wirklich immun (95% der Einsätze). Statistik können wir nicht, also machen wir einfach beim Gekreische mit und nutzen Einzelfälle zur Meinungsbildung.

Hier Links zu den einzigen beiden Statistiken:
https://polisen.se/Aktuellt/Nyheter/Geme...fjallraddningr/
https://polisen.se/Norrbotten/Aktuellt/N...allraddningar-/

Im Sommer (bis 31.8.17) gab es also 202 Einsätze, wovon 95% körperliche Gebrechen waren, das sind 192. Ob dies nun mehr oder weniger als früher sind, ist eigentlich vollkommen irrelevant, da es in Schweden in Fjällgebieten die Aufgabe der Polizei ist, diese Leute in die medizinische Versorgung zu überführen. Somit sind 10 Einsätze nicht wegen solcher Probleme gefahren worden. Ich finde das nicht sehr viel.

Im Übrigen gibt es doch eine Statistik:
https://www.msb.se/RibData/Filer/pdf/26045.pdf -> Seite 41 (43 im PDF)
Nach dieser Statistik sind von 1996 -2010 keine großartige Veränderung der Einsatzzahlen zu erkennen und auch die ca. 300 dieses Jahres liegen nicht wirklich jenseits des Rahmens.

Man könnte hier also wohl eher eine polizeiliches Interesse nach mehr Ressourcen vermuten. Angesichts steigender Touristenzahlen ist das vielleicht auch nicht ungerechtfertigt. In politischen Dimensionen könnte man sich sicher auch fragen, ob die Polizei die richtige der Fjällrettung übergeordnete Behörde ist, da bin ich aber zu wenig drin.

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