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Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
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Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 05.12.2017 17:52von Sarek • | 3 Beiträge
Hallo zusammen,
Ich plane mit einem Freund Mitte Februar 2018 auf Skiern mit Pulka den Stora Sjöfallet Nationalpark zu Durchqueren.
Im Sommer haben wir schon eine Sarek-Querung gemacht und beide bringen alpine Erfahrung, aber halt aus den Schweizer Alpen, mit.
Bei der Planung ist soweit alles in Ordnung, allerdings haben sich bei der Ausrüstung zwei Fragen gestellt:
- Bekleidung; gemäss Wetterdiensten war es in der Nacht letzten Februar bis ca. -30°C, tagsüber zwischen -10°C und -15°C. Bei solchen Temperaturen greift man hier in den Schweizer Alpen gerne zur dicken Daunenjacke, allerdings habe ich gelesen, dass es sich bei dieser Kälte um eine wesentlich "Trockenere" handelt und dies als nicht so kalt empfunden würde. Zudem habe ich auch gelesen, dass manche Leute nur mit Fasepelzen und Wollpullovern ausgerüstet losstiefeln. Meine Frage ist nun, was denn wirklch ausreicht? Zum Beispiel auch Abends beim Zelt, sprich ohne körperlicher Anstrengung.
- Skier; Es wird online viel geschrieben über Backcountry-Skis, Touren-Skier und so weiter. Gerade in einem anderen Thread in diesem Forum wird gesagt, dass normale Langlaufskier ausreichen, also dünnere ohne Stahkannten. Reicht das für eine Tour im Sjöfallet? Denn solche haben wir hier en masse.
Vielen Dank für die Antworten,
Liebe Grüsse,
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 05.12.2017 21:12von Anne • | 1.428 Beiträge
Hi,
im Februar müsst ihr im Prinzip mit Temperaturen bis -40°C rechnen. Das ist glücklicherweise selten, weil das ist wirklich arschkalt. Es ist auch mir bis heute nicht ganz klar, wie man damit planerisch umgeht. Solche Kälte beruht meist auf einer länger stabilen Inversionswetterlage, d.h. die Temperatur fällt auf -25°C und dann je Tag weitere 5-10°C. Währenddessen ist es ziemlich gutes Wetter. Ein Problem ist die Kälte nur beim zelten und vor/bei Beginn der Saison auch nachts in den Hütten. Beim Skilaufen ist das eher irrelevant, man macht dann eben keine Pausen. Die -25°C hat man im Februar regelmäßig.
Das bedeutet letztlich aber auch, dass man (wir sind schließlich nicht in der Antarktis, sondern in einem nordschwedischen Wandergebiet) ein bisschen Roulette spielen kann und sich überlegen kann, wie tief man sich wirklich ausrüsten muss. Wenn ich beispielsweise jeden Tag in der Hütte übernachten könnte, müsste ich mich Schlafsacktechnisch nicht für -40°C ausrüsten, sondern könnte es bei -25° belassen und im Falle der Falle einfach in der Hütte schlafen.
Auch sind derartige Kälteperioden wirklich selten. Man kann dann auch mal ausnahmsweise die Daunenjacke im Schlafsack anlassen und ähnliche Notbehelfe wählen.
Die Kälte ist sicher eine andere, als man hierzulande hat. Die ungemütlichen -2° mit beißendem Ostwind und Regen, die hier in Hamburg dann und wann vorkommen, habe ich im Fjäll noch nicht erlebt (also schon, aber im Sommerhalbjahr). Allerdings ändert das wenig daran, dass -30°C eben einfach kalt sind und auch entsprechende Folgen wie Erfrierungen, nach sich ziehen können.
Ich glaube, mit "Faserpelzen" ist heute keiner mehr unterwegs, scheint mir eine eher alte Quelle zu sein. Man muss sicher keine Daunenjacke mitnehmen, sondern könnte auch Wolle nutzen. Ich glaube nur, dass die Daunenjacke geschickter ist. Möglicherweise sind solche Tipps noch aus vergangenen Zeiten, als Daunenjacken sehr teuer waren.
Normale LL-Skier reichen, wenn man auf Wegen während der Saison unterwegs ist. Im Februar im Stora Sjäfallet (auf Wegen oder ohne?) würde ich dann wohl doch zur Stahlkante raten. Von gespurten Wegen könnt ihr jedenfalls nicht ausgehen. Es hängt auch immer sehr davon ab, wo ihr wie sportlich unterwegs sein wollt.
lg Anne
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 06.12.2017 16:44von Lemming • | 186 Beiträge
Hei,
ich habe die gleiche Meinung wie der *Meister*.
Er äüßert sich hier nach 2:20 zum Thema Bekleidung:
https://www.youtube.com/watch?v=S55jlfznDNM
Eine Daunenjacke habe ich mit, die ziehe ich morgens und abends beim Zeltab- und aufbau an.
Stahlkanten sind unerläßlich.
God tur
Lemming
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 08.12.2017 13:22von Fjaellraev • | 276 Beiträge
Wo liegen eure geländemässigen Schwerpunkte bei der Tour? Der Stora Sjöfallet Nationalpark umfasst ja doch eine recht grosse Fläche und je nach Region, Route und Vorlieben können auch die Bedingungen für die Skier variieren.
Normale Langlaufskier ohne Stahlkanten sind im ungespurten Gelände so früh in der Saison aber auf jeden Fall fehl am Platz. Fehlende Stahlkanten kann man ja mit entsprechender Routenwahl und Kraftaufwand noch kompensieren, aber mit Zahnstochern (oder Jufli-Spriessen ) im Tiefschnee macht definitiv keinen Spass, selbst mit meinem Fischer E99 wünsche ich mir manchmal etwas mehr Auftrieb.
Durchaus möglich, wenn in meinen Augen auch suboptimal - aber ich kenne einige Leute die es seit Jahren machen und zufrieden sind - sind normale alpine Tourenskier. (Natürlich mit einer möglichst leichten Bindung, die Diamir währe wohl suboptimal, und die Felle sind halt permanent drauf - mit Pulka aber auch zu verkraften...
Henning
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 14.12.2017 09:26von Sarek • | 3 Beiträge
Hallo,
Wir werden eine Route mit geringen Abweichungen zu der mit dem Namen "Skidurchquerung mit Pulka durch den Stora Sjöfallet Nationalpark" auf outdooractive in Angriff nehmen. Falls jemand noch Tipps für Alternativen in dieser Gegend kennt wären wir auch natürlich auch noch froh, diese zu hören.
Bezüglich der Skier konnte ich gebrauchte Salomon XADV 89 erstehen.
Vielen Dank für das Feedback!
LG
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 16.12.2017 16:40von Fjaellraev • | 276 Beiträge
Ich habe mir die Beschreibung auf outdooractive mal kurz und eher oberflächlich angeschaut.
Streckenmässig sicher nicht gar zu anspruchsvoll und ich sehe ausser den auch vom Autor erwähnten Gefahren bei der Querung der Stauseen auch keine grossen direkten Gefahrenstellen.
Aber ein paar Sachen in seiner Beschreibung veranlassen mich doch noch ein paar Zeilen zu schreiben.
Der Bus Richtung Ritsem fährt entgegen seinen Vermutungen nicht das ganze Jahr, sondern jeweils nur während der Touristensaison.
Nächsten Winter fährt er ab dem 23. Februar.
https://ltnbd.se/tidtabeller_print4web/p...0223_180506.pdf
Wo er bei Saltoluokta (eurem Endpunkt) im nächsten Winter hält ist noch nicht ganz klar. Die Haltestelle Kebnats am anderen Ufer soll nach Plänen der Busgesellschaft im Winter nicht bedient werden, so dass es 10 km in die eine oder andere Richtung entlang der Strasse (oder über das nicht ungefährliche Eis) wären. Aber hier ist das letzte Wort hoffentlich noch nicht gesprochen.
Gaskocher im Winter würde ich nicht empfehlen, wenn es nämlich wirklich kalt wird sinkt deren Leistungsfähigkeit doch erheblich - und gerade dann möchte man ja Wärme.
Ob man diese Tour als Einstieg in die Wintertouren in Lappland zu dieser Zeit machen soll und will, darüber kann man sicher streiten. Empfehlen würde ich es nicht, aber ich denke wohl eher etwas sicherheitsbewusst.
Ab Mitte März bis Ende April würde ich es ja noch eher sehen, da dann auch eher mal andere Tourengänger unterwegs sein dürften, aber Mitte Februar - Ah nein ich wollte ja nichts dazu schreiben...
Henning
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 16.12.2017 19:05von Anne • | 1.428 Beiträge
Ich denke, für den Bus wird es eine Lösung geben. Grund ist, dass die Busgesellschaft die "Haltestelle" Kebnats für unsicher erklärt hat ( https://ltnbd.se/hallplats-kebnats-indragen/ ). Der STF ist da schon dran (STF Saltoluokta auf Facebook). Da der Bus zwingend in Kebnats vorbei muss, ist dann in der Praxis auch interessant, wie es vor sich geht. Insbesondere, da sich die (Winter-)Haltestelle Kebnats von etwa der in Vakkotavare jetzt irgendwie nicht so dramatisch unterscheidet.
Das Ganze ist genauso Quatsch, wie im letzten Winter und halbem Sommer, dass die Straße jenseits Stora Sjöfallet nicht für Busse befahrbar sei (weswegen auf so einen kleineren Bus gewechselt werden musste. Ich bin letztes Jahr lustigerweise dreimal mit diesem Bus gefahren (April, Juni und September), im September ging es dann wieder wie von Zauberhand weiter mit dem großen Bus. Großartige Baumaßnahmen müssten da also im Juli/August stattgefunden haben ).
lg Anne
RE: Querung Stora Sjöfallet Nationalpark
in Winter im Fjäll 19.12.2017 13:38von Erny • | 111 Beiträge
Das mit Kebnats ist eine andere Sache, hat nichts mit der Straße zu tun. Irgendwo stand Letztens, dass die Haltestelle selbst neu gebaut werden muss, da sie nicht sicher sein soll.
Anfang September fuhr auch ein großer Bus vom Anfang bis zum Ende. Aber irgendwas groß gemacht, westlich von Vietas, wurde dort nichts. Ich bin Anfang September von Vakkotavare bis Kebnats zu Fuß gegangen. Da ist gar nichts neu. Zumindest nicht westlich von Vietas
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