Fjällforum
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Moin,
Im August geht es für mich in den Sarek. Natürlich war ich schon häufiger unterwegs und ich weiß auch, wie man Flüsse durchwatet, aber ein wenig interessiert mich das schon. Wie geht Ihr vor, wenn ihr vor einem Fluß steht?
Dann habe ich noch eine Frage, nämlich, ob die Flüße im Sarek tatsächlich schwerer zu durchwaten sind als anderswo? Vielen Dank für alle Antworten,
Geronimo
Erstmal herausfinden, wie hoch der Fluß ist. An der umgebenen Vegetation kann man erkennen, ob das Wasser höher steht als normal (wenn etwa Büsche unter Wasser stehen), oder flacher, dann muß man meistens eine kleine Stuife hinuntergehen oder sieht blanke Steine am Ufer. Dann kann man mal sehen, wie tief das Wasser ist. Je nach Strömung, kann man einen Versuch wagen. Das Verhältnis Strömung:Tiefe, das noch watbar ist, ist ein Erfahrungswert.
Im Prinzip sind die Flüsse im Sarek nicht schwerer zu durchwaten als anderswo, es ist jedoch so, daß es verhältnismäßig viele Gletscherflüsse gibt, diese sind ein Spur unangenehmer als die ohne Gletscherwwasser, darüberhinaus regnet es im Sarek viel und häufig, was im Allgemeinen zu schwer zu durchwatenden Flüssen führt,
Anne
RE: Flüsse & Waten
in Ausrüstung und Wandertechnik 12.06.2007 19:17von ChristianF • | 13 Beiträge
Hallo,
ist schon mal wem ein Watfehler unterlaufen, sprich ein unerfreuliches Bad (Da musste ich gerade spontan an euern Badethread denken)? Hat hier jemand vielleicht sogar das eine oder andere Foto von einem Fluß und kann da irgendwas zu sagen, das würde mir gerade durchaus helfen, da ich davon irgendwie auch keine Ahnung habe, ich weiß nicht wie ich mir das so vorstellen muß.
Christian
RE: Flüsse & Waten
in Ausrüstung und Wandertechnik 12.06.2007 20:21von Gewitterfliege • | 4 Beiträge
Hallo Christian,
Mir ist wie Gewitterfliege soetwas ähnliches passiert, ganz klassisch ausgerutscht und in hohem Bogen auf den Rucksack gefallen, nur naß, mehr nicht. Das sah bestimmt lustig aus, wäre ich nicht alleine gewesen, hätte der Tourpartner sicher beim Lachkrampf schwerere Schäden davongetragen (oder einen Schock erlitten). Einmal bin ich auch in ein Loch getreten - schwupps und weg. Gefährlich kann es schon werden, ich möchte jedenfalls nicht von einem Fluß mitgeschleift werden. Das wäre mir auch beinahe einmal passiert, aber ich konnte mich noch gerade an einer Wurzel festhalten. Wie dem auch sei, Unfälle beim Waten passieren, viele harmlos (vom Naßwerden abgesehen), aber unglücklich können sie auch ausgehen. Man sollte keine übermässige Angst vorm Waten haben, aber die Gefahr auch nicht verharmlosen.
Ein paar Fotos suche ich heute abend mal heraus (jetzt ist e smir dafür zu warm),
Anne
Nun zu den Bildern! Diese lassen sich durch anklicken vergrößern.
Bild 1: Ein netter Fluß zum Durchwaten
(Divielva, im Dividalen NP, Nordnorwegen) Hier sieht man einen normalen Fluß, man könnte ihn hier gut durchwaten. Schwierigkeiten sind bei diesem Wasserstand nicht zu erwarten. An der tiefsten Stelle würde das Wasser wohl etwa 30-40cm hoch stehen.
Bild 2: Niedriger Wasserstand
(Vuojatätnö, Stora Sjöfallet NP/Padjelanta NP, bei der Brücke des Padjelantaleden) Hier sieht man einen Fluß, der kaum noch Wasser führt, beachte die Uferbereiche! Durchwaten könnte man ihn hier dennoch nicht, ist aber auch nicht nötig, das Foto wurde von einer Brücke aus gemacht.
Bild 3: Eine gefürchtete und bekannte Watstelle
Dies ist die Watstelle am Valfojåkka, halbwegs zwischen Riksgränsen/Katterjåkk und Unna Allakas/Schweden bei totalem Niedrigwasser. Wer gut googelt findet hier auch Bilder mit Leuten, die bis zur Hüfte im See stehen. Besonders problematisch ist bei dieser Watstelle die psychische Seite: Rechts ein See, Links ein kleiner Wasserfall.
Bild 4: Hochwasser
(Luohttojåhkå, Sarek) Da schläft man doch lieber noch eine Runde. Dieses Bild zeigt auch das Problem Gletscherflüsse bei Hochwasser im Ggs. zu Bild 2: trübe Brühe. An Waten ist hier nicht mehr zu denken, einen Tag zuvor stand ich bis knapp über die Knie drin, das Wasser stieg etwa 1,5m in der einen Nacht. Meine richtigen Hochwasserfotos habe ich derzeit aber nur analog.
Ich hoffe, daß dies deine Fragen etwas beantworten kann,
Anne
Hallo Anja,
davon habe ich noch nie gehört, daß das barfuß-waten irgendwer empfohlen hätte. Ich selbst denke zwar, daß man mit einem !trainierten!!!! barfuß-Fuß wahrscheinlich genauso waten kann, wie mit solchen billigen Schühchen, wie ie manchmal zum Waten empfohlen werden, aber ich bezweifle, daß ich so trainierte Füße kennen würde...
Elefant
Det var en elefant,
som var så elegant.
Bei einigen stark strömenden Flüssen (wildwasser) ist ein Sturz mit Rucksack übrigens nicht nur eine kleine dumme Sache mit nassen Klamotten. Das kann schnell lebensgefährlich werden. Im Sarek hat es bei Flussdurchquerungen z.B. auch schon tödliche Zwischenfälle gegeben.
Zitat von Anne
Bild 3: Eine gefürchtete und bekannte Watstelle
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Dies ist die Watstelle am Valfojåkka, halbwegs zwischen Riksgränsen/Katterjåkk und Unna Allakas/Schweden bei totalem Niedrigwasser. Wer gut googelt findet hier auch Bilder mit Leuten, die bis zur Hüfte im See stehen. Besonders problematisch ist bei dieser Watstelle die psychische Seite: Rechts ein See, Links ein kleiner Wasserfall.
Hier bin ich diesen Sommer auch durchgelatscht. Da die Stelle sogar als Watstelle in der 1:100.000-Karte steht, hab ich sogar ausnahmsweise mal die Teva-Sandalen angezogen, aber wäre eigentlich gar nicht unbedingt nötig gewesen, war ganz easy und ging maximal bis zu den Knien.
Normalerweise wate ich barfuß, da ich 1. zu faul bin, die Sandalen anzuziehen und 2. in den Fußsohlen mehr Gefühl habe als in den Sandalensohlen.
Bin allerdings auch noch nie durch besonders tiefe Gewässer gewatet, d.h. das Wasser ging bisher höchstens bis etwas oberhalb der Knie. Und Stöcke sind ja sowieso immer dabei, die sind natürlich unentbehrlich.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
Zitat von Sápmi
Hier bin ich diesen Sommer auch durchgelatscht. Da die Stelle sogar als Watstelle in der 1:100.000-Karte steht, hab ich sogar ausnahmsweise mal die Teva-Sandalen angezogen, aber wäre eigentlich gar nicht unbedingt nötig gewesen, war ganz easy und ging maximal bis zu den Knien.
Normalerweise wate ich barfuß, da ich 1. zu faul bin, die Sandalen anzuziehen und 2. in den Fußsohlen mehr Gefühl habe als in den Sandalensohlen.
Bin allerdings auch noch nie durch besonders tiefe Gewässer gewatet, d.h. das Wasser ging bisher höchstens bis etwas oberhalb der Knie. Und Stöcke sind ja sowieso immer dabei, die sind natürlich unentbehrlich.
Hast du denn gar keine Bedenken abzurutschen? Ich selbst war allerdings auch ein paar mal barfuß waten, speziell bei dieser ist die Gefahr ja recht gering eigentlich, immerhin ist der Boden gerade und das Wasser klar.
Wesentlich mehr als knietief lässt sich irgendwann auch nicht mehr pauschal durchwaten, jedenfalls solage es sich noch etwas fliessendes handelt. Wahrscheinlich kann man letzten Endes eine nette Gleichung aufstellen mit Tiefe, davon abhängig der Auftrieb, Strömung und Gewicht...
Anne
Zitat von Anne
Hast du denn gar keine Bedenken abzurutschen?
Eigentlich nicht wirklich mehr als mit Sandalen auch. Da letztere ja auch kaum mehr Stabilität bieten, finde ich. Sie können allenfalls vor eventuellen Verletzungen schützen, aber man kann ja vorsichtig gehen. Und wie gesagt, die Stöcke sind wichtig!
Klares Wasser ist natürlich angenehm, aber nur auf Sicht waten ist ja trotzdem nicht so sinnvoll, also sich da durch tasten finde ich völlig ok.
Bei sowas wie auf Deinem Bild Nr. 2 würde ich aber wahrscheinlich das Zelt aufbauen und warten, dass der Fluss zufriert.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
RE: Flüsse & Waten
in Ausrüstung und Wandertechnik 11.09.2007 15:48von Hartwig • | 341 Beiträge
Hallo,
wir waten immer mit den Lundhag Gummiübschuhen, die man über die Stiefel tragen kann. Da kommt man schon durch eine Menge Bäche. Wenn es tiefer wird, ziehen wir die Regenhosen über die Lundhags und binden das Ganze mit Ersatzschnürbändern um die Beine ab. (Siehe Foto) Wenn die Regenhosen keine Taschen haben, bleibt man so ziemlich lange trocken und kann bis zum Hintern im Wasser stehen. Immer eingedenk der Gleichung von Anne was die Strömung betrifft.
Einziger Nachteil ist, dass die Lundhags sehr empfindlich sind.
Hartwig
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