Fjällforum
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Neuling mit vielen Fragen
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Hallo alle zusammen,
wir - Vater (42), Mutter (41), Kind (14) und Hund (2) wollten eigentlich Anfang Juli 2010 nach Schweden um eine Teiletappe des Bohusleden, von Kungläv bis Uddevalla mit ca. 95 km zu machen. Leider habe ich die Tollwutimpfung von Flora vermasselt, sodass die Fristen mit der Blutentnahme usw. kaum noch einzuhalten sind... Egal, eine Alternative muß her: Finnland! Hier sind die Einreisebestimmungen nich so streng für Hunde und damit eine echte Alternative für uns. Nur was für ein Weg ist geeignet? Wir werden mit ca. 45 kg Gepäck auf einer Rollpulka trekken - ähnlich wie Stefan Simmerer durch die Changtang-Wüste (http://WWW.Changtang.de)- so der Plan, das Gefährt ist noch nicht ganz fertig aber so gut wie. Jedenfalls benötigen wir ein paar Infos für gängige Wanderstrecken, vielleicht einen Rundweg, Windschutzhütten und zum Jedermannsrecht... Könnt ihr uns da helfen. Danke und bis später
Hallo Roberto und Herzlich Willkommen im Forum!
In Finnland gibt es entgegen einem weitläufigen Vorteil mehr als nur Birkenwälder, was interessiert euch denn? Ein Waldwanderweg, etwas mit Aussicht oder ein Wildnistrip weitab der Zivilisation?
Wenn ich mir die Fotos aus dem Link ansehe, möchte ich allerdings bezweifeln, daß ihr durch diese Rollgefährten in irgendeiner Weise in Finnland (oder Schweden oder Norwegen) eine Vorteil gegenüber Rucksäcken habt. Die Fotos zeigen eine relativ karge und platte Hochebene, in Finnland hat man es meist mit sehr viel Vegetation, Steinhalden und ständigen Kleinsthöhenunterschieden zu tun. Ich empfinde 45kg auf 3 Personen auch nicht als so viel, als daß man es nicht in 2,5 Rucksäcken unterbekäme (der im Link hat mind. 70kg drin gehabt [pro Person]).
Klassiker in Finnland ist die Bärenrunde, die ist aber etwas kürzer. Andere bekannte Wege gibt es im Pallastunturi Nationalpark und Kevo Natrureservat.
Anne
Hallo Anne,
danke für deine Antwort. Klar einfach wird das nicht - soll es auch nicht. Wir wollen eben auch einen Weitwanderweg gehen und keinen Park wie den Sarek durchqueren. Von daher war der Behusleden ideal. Regelmäßige Windschutzhütten etc. Klar das kann man auch hier in Deutschland tun, z.B. den Rennsteig mit 168 km bestimmt auch super (nicht vergleichbar mit dem Norden) aber das Jedermannsrecht ist ein wichtiger Bestandteil für uns - Propankocher statt Pommesbude. Somit kommt eben nur Schweden, Finnland... in Frage. Wie gesagt, es muß/kann keine Wildnis sein. Übrigens die beiden Typen sind auch über Stock und Stein mit Ihren Kisten
Hallo Roberto,
Ich muß mal deinen Beitrag etwas zerstückeln...
Zitat von Roberto
Klar einfach wird das nicht - soll es auch nicht. [...] Übrigens die beiden Typen sind auch über Stock und Stein mit Ihren Kisten
Wenn ihr das so wollt, ist es ja in Ordnung, nur habe ich meine Zweifel, ob man sich soviel Extraprobleme aufladen sollte. Es mag auch sein, daß die beiden Kerle, damit über Stein (Stöcke dürfte es in der tibetanisches Hocheben wohl nicht geben) gefahren sind, jedoch überzeugen mich die Bilder und meine persönliche Erfahrung in Schweden/Norwegen/Finnland nicht davon, daß es irgendwie empfehlenswert sein könnte bzw. man sich das antun müsste. Naja, manche Erfahrungen muss man eben erfahren.
Zitat von Roberto
Wir wollen eben auch einen Weitwanderweg gehen und keinen Park wie den Sarek durchqueren.
In Finnland gibt es nur wenige solche Wanderwege wie den Bohusleden, was nunmal einfach daran liegt, daß "Finnland weiter nördlich anfängt". Also im Prinzip ist in Finnland entweder dicht besiedeltes Hauptstadtgebiet oder einsames Inland, mal übelst überzeichnet dargestellt.
Die großen und bekannten Wanderwege sind die bereits genannte Bärenrunde und der Pallastunturi-Weg. Beide sind ein ganzes Stück wilder als der Bohusleden, haben ein unzuverlässigeres Klima, weniger Transportmöglichkeiten und sind anspruchsvoller. Auf beiden Wegen werdet ihr Wandererhütten, Unterstände und Feuerstellen finden.
Es sind beide Wege von der Wegequalität nicht vergleichbar mit dem Rennsteig. Insbesondere bedeutet "markierter Wanderweg" in allen skandinavischen Ländern nicht, daß es einen angelegten Weg gibt.
Anne
Zitat von Anne
Klassiker in Finnland ist die Bärenrunde, die ist aber etwas kürzer. Andere bekannte Wege gibt es im Pallastunturi Nationalpark und Kevo Natrureservat.
...und im Lemmenjoki und bei Kilpisjärvi, und und und. Auch weiter südlich gibt's in Finnland einige Wandergebiete.
Umfangreiche Infos über alle Gegenden gibt's hier: http://www.luontoon.fi (auch in Englisch, da müssten auch die Bestimmungen bezügl. der Hunde dabei stehen)
Kilpailu ei kuulu erämaahan
RE: Neuling mit vielen Fragen
in Wandern im Fjäll 26.02.2010 17:37von Inarijoen Peter • | 19 Beiträge
Wie Anne schon schrieb kann man in Finnland die Rollpulka vergessen. Finnland ist ein sehr steiniges Land und auf einigen Wanderrouten gibt es sehr steile Anstiege zum Teil mit Holztreppen. Auf den Holzbohlen, welche zum Teil ueber sumpfiges Gebiet fuehren, ist auch kaum Platz fuer ein solches Gefährt. Zum Teil muessen ja auch Gewässer durchwatet werden.
Wir könne hier ja nur Ratschläge geben, denn die Entscheidung liegt dann bei Dir.
Das offizielle finnische Jedermannsrecht: http://www.ymparisto.fi/download.asp?contentid=25604&lan=DE
Ein paar Beispiele:
Hallo alle zusammen, wir sind wieder im Lande und haben den Bohusleden für 6 Tage unsicher gemacht... Naja, dass mit der Sommerpulka war auf den ersten 25 km eine ganz gute Sache, zumal unsere Tochter hier noch etwas erkältet war. Bis dann Grandalen der Svartedalen-Naturpark anfing. Da bin ich halt am Ruhetag mit Trekkingstiefeln zurückgejoggt nach Kungälv und habs Auto geholt und die Pulka verpackt... Die restlichen Tage waren dann Rucksacktage bei herrlichen Wetter mit Badepausen am Älevatten, Härsvatten und Lysevatten. Alles im allem wars ne richtig tolle Geschichte - wichtig war uns, dass unser Mädchen hier mit Spaß dabei war, auch wenn der MP3-Player im Auto bleiben sollte. Aber wie das immer so ist, einen Haken gibt es immer! Die Mücken waren nach dem ersten und einzigen Regentag eine wahre Plage. Für mich nicht, aber für meine beiden Damen und unsere Hündin eine echte Qual. Na dann bis später und gute Nacht...
Hallo Roberto,
schön daß ihr eine nette Tour hattet, ob mit oder ohne Sommerpulka . Mit 14 Jahren ist man wahrscheinlich auch schwer zu motivieren, umso besser, daß ihr einen Mix gefunden habt.
Gegen Mücken hilft leider nichts, je länger man im Norden wandert, desto weniger störern sie aber...
lg Anne
Hallo Anne, ja klar die Tour war super, aber eben diese Mücken. Wie gesagt, meine Kleine und meine Frau wurden schon richtig gequält. Eigendlich wollte ich hier im Forum ein Mittel, nein eine Waffe - die ultimative Lösung - gegen diese Qual. Und nun schreibst du: ..da gewöhnt man sich dran. Mich beschleicht das Gefühl, dass unsere nächste Tour an diesem Thema scheitern könnte. Das Problem bei meinen beiden Mädchen ist, dass sich jeder Stich sofort entzündet und dann der brutale Juckreiz... Meine Stiche sind kaum entzündlich und damit auch nicht so nervig. Auch mit AntiBrumm - das ja so toll sein soll und Kopfnetz. Naja mal sehn was du noch für Tipps hast. FG Roberto
RE: Neuling mit vielen Fragen
in Wandern im Fjäll 07.07.2010 22:50von Fjaellraev • | 276 Beiträge
Es gibt schon etwas das gegen Mücken hilft zumindest ein bisschen, und das ist die Wahl des Wandergebiets. In den höheren waldfreien Lagen gibt es in der Regel deutlich weniger Mücken als in den Waldgebieten. Ganz verschont wird man von ihnen allerdings auch dort nicht, besonders wenn man am Abend gemütlich vor dem Zelt sitzt.
In Kombination mit dem richtigen Mückenmittel (Das alte Autan das in Deutschland gut funktioniert hat, war absolut nicht skandinavientauglich, wie das mit AntiBrumm aussieht weiss ich nicht) und einer gewissen Portion Lässigkeit (Die allerdings verdammt schwerfällt wenn so eine Reizung auftritt) ist das deutlich angenehmer.
Auch wenn es rechte Chemiekeulen sind setze ich beim Mückenmittel auf das schwedische Djungelolja oder US622, es ist ja nur eine sehr kurze Zeit im Jahr wo ich die einsetze. Oder genauer gesagt da ich meistens erst gegen September unterwegs bin, sowieso fast gar nicht.
Henning
Neben der Wahl des Wandergebietes, hilft auch die Jahreszeit: Im Winter gibt es auch keine Mücken .
Als Mückenmittel hilft meiner Erfahrung nach nur die "chemische Keule", DEET, das ist in Djungelolja, OFF, und anderen skandinavischen Mittelchen. Ist eben nicht so gut für Kinder (14, nächstes Jahr dann wohl 15, ich glaub, da ist das dann langsam in Ordnung?). In Antibrumm ist es wohl nur in der "forte-Sorte" und auch da nicht so viel wie in OFF. Dieses Zeug wirkt so, daß die Mücken sich die Füßchen beim aufsetzen verbrennen, so daß man jedes freie mm² einschmieren muss. Daher muss man gucken, ob man mit Stick oder Sprüh oder Öl am besten klar kommt.
Kopfnetz stört mich immer sehr und benutz ich nicht mehr.
Manche Leute schwören auf Zahnpasta als Mückenstichcreme, wenn es passiert ist, andere auf Cetirizin. Ich weiß aber nicht, was dran ist, weil ich vor ein paar Jahren beschlossen habe, Mückenstiche konsequent zu ignorieren und seitdem keine mehr hatte . Und das ist wahrscheinlich auch das einzige was wirklich hilft: nicht einmal, kein einziges Mal, an den Mückenstich rumkratzen und auch nicht mehr an ihn denken. Dann wird er sich beleidigt nach 10-15min zurückziehen.
lg Anne
Also ich kann Anne nur bestätigen. Ich nutze nach diversen Erfahrungen auch nur das in Schweden erhältliche Djungelolja, das meines Wissens im übrigen seit einigen Jahren mit einer neuen Rezeptur aufwartet und nun nicht mehr so nach Maschinenöl riecht. Die in Deutschland käuzflichen Mittel kann man m.E. komplett einstampfen, allerdings habe ich oben auch schon Leute getroffen, die mit Autan Family ganz gut auskamen. Ich selber kann das nicht bestätigen. Mückennetz habe ich auf einer Tour ("südlicher Kungsleden" von Sälen nach Storlien, insbesondere auf den ersten Etappen der Strecke, die zeitweise durch oder am Rand von Sumpfgebieten und auch durch Wald führt) auch schon mal ausprobiert, ist aber nach 3-4 Tagen darin auch ziemlich lästig. Ansonsten nehme ich immer Fenistil Gel mit, wenn es ganz schlimm kommen sollte und ja, konsequentes Ignorieren hilft am ehesten, nach wenigen Tagen entwickelt man dann so eine Art innere Widerstandskraft und reagiert nicht mehr so stark.
Solange man einigermaßen schnell läuft, können die Mücken anscheinend nicht so richtig landen - gegen Abend sind wir deshalb ziemlich flink unterwegs .... Zum Zeltaufbauen in der Abenddämmerung im Wald haben wir Kopfnetze benutzt, das ging eigentlich ganz gut, auch ohne Hut drunter. Wenn man schon gestochen wurde, hilft nach unserer Erfahrung "Tigerbalm" (besser das scharfe rote, als das mildere weiße) sehr gut, vor allem, wenn man es sehr früh draufschmiert. Viel besser als Fenistil-Gel. Ich erinnere mich allerdings, mal irgendwo gelesen zu haben, dass nicht jeder Tigerbalsam verträgt; Kampfer zB ist wohl für kleine Kinder ungeeignet usw..
Hier http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7200061 gibts einen kurzen Testbericht auf englisch, leider auf Basis von Tierversuchen.
In Schweden hab ich es im Supermarkt gekauft.
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