Fjällforum
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Hallo, alle!
In der Fältjägarestuga - man sieht, wir waren im Süden: wir wollten dem Herdenwandern am Kungsleden aus dem Wege gehen - lag eine Zeitschrift rum, die sich mit dem Thema Trekking light befasst. Der Verfasser schwört auf die Kombination "Joggingschuhe mit wasserdichten Socken". Hat da jemand von Euch Erfahrungen? Einer von uns hatte eine Achillessehnenreizung, da wären Joggingschuhe wahrscheinlich viel besser gewesen.
Und ein Nachtrag zur Kartoffelschuhgröße: wenn es warm ist (und es war heiß in diesem Sommer!) krieg ich ziemlich bald dickere Füße. Und ich kann es nicht leiden, wenn meine Zehen irgendwo anstoßen. Deshalb die riesigen Schuhe. Autofahren kann ich damit allerdings nicht...
Annette
Moin,
ich trage seit längerem nur noch Joggingschuhe zum Wandern (ein Grund dafür war übrigens auch der Achilleskram). Allerdings haben jegliche wasserdichten Socken höchstens 3 Tage Fjällwandern mitgemacht. Aus diesem Grund möchte ich einfach mal behaupten, daß da jemand noch nie Fjällwandern war . Aber nasse Füsse bringen niemanden um und Joggingschuhe trocknen viel, viel schneller als Wanderschuhe, oftmals über Nacht. Muß man aber ausprobieren, ich glaube es ist nicht für alle etwas. Zum einen wegen der Nässe (& Kälte) an den Füssen, zum Anderen aber auch wegen der Belastung an Füssen und Beinen.
lg Anne
Hallo Anne!
... was sind eigentlich wasserdichte Socken? Plastiktüten??
Wir probieren die Joggingschuhe nächstes Jahr mal im Fjäll aus - aber wahrscheinlich mit ganz normalen Socken.
Für mich ist das zwar nix, weil ich zu leicht umknicke und befürchte, dass das mit dem schweren Gepäck mal schlecht ausgehen könnte. Wolfgang aber, um den es geht, ist verhältnismäßig leicht und sehr geschickt (... nämlich 27 Jahre jünger ), die Belastung an Füssen und Beinen ist wohl nicht sooo groß.
Diesmal hatten wir für 4 Leute nur 2 Paar Stöcke, das war nicht ideal. Ein komplettes Paar entlastet ja auch.
Übrigens wollen alle wieder mit! Wandern galt bisher bei den Jungs als extrem uncool, deshalb freut es mich so.
Und noch: Glückwunsch für die schönen Fotos!!!!
Grüße von Annette
Hi,
wasserdichte Socken sind Socken mit z.B. Goretex. Plastiktüten halten schon im Winter höchsten einen Tag, im Sommer würde ich ihre Überlebensdauer auf wenige Minuten schätzen . Diese "wasserdichten Socken" sind irgendwie für Bootsfahrer gedacht, oder aber Radfahrerer und schützen dochn hauptsächlich vor Spritzwasser.
Beim Fjällwandern werden die Strümpfe sehr stark belastet, so daß das meist kaputt geht, wird durchgescheuert oder so.
Bitte überprüft (gemeinsam) vor dem Einsatz von Joggingschuhen dringend die Leidensfähigkeiten des jungen Mannes in Bezug auf dauerhaft nasse Strümpfe, geht mal als Szenario davon aus, daß die Strümpfe nach 2 km naß sind und nicht trocken werden, bis ihr sie an der Bushaltestelle nach der Tour wegschmeisst (da werden sie ein klumpiger Haufen Matsch im Verwesungszustand sein). D.h. es müssen jeden Tag klatschnasse Socken angezogen werden und für abends ein zusätzliches Paar Socken exisiteren, das nie in den Joggingschuhen angezogen wird.
Wenn Wanderschuhe absolut nicht in Betracht kommen und diese Nässe auch nicht sein soll, können auch skandinavische Gummistiefel eine Lösung sein.
Ansonsten heiße ich Wolfgang im Club der Joggingschuhwanderer herzlich willkommen! Freut mich auch, daß es
allen Spaß gemacht hat .
Anne
Hallo,
ich glaube, wir hatten dieses Jahr einen Jahrhundertsommer: es war nämlich nie irgendwas länger als eine halbe Stunde lang nass. Mit dem Regenponcho hab ich (ziemlich erfolglos) nur immer wieder versucht ein Schattendach für die Mittagspause zu bauen. - Umso wichtiger sind die Erfahrungsberichte aus normalen Jahren.
Imprägnierst Du Deine Joggingschuhe?
Und mein Tipp für Fjällanfänger: wenn die Sonne scheint, kann sie erbarmungslos brennen - und es gibt überhaupt keinen Schatten (außer an den Rückseiten der Schutzhütten einen halben Meter - aber da stinkts). Wir haben in einer Woche eine große Tube 60er-Sonnencreme komplett aufgebraucht. Kopfbedeckung war sehr nützlich.
Annette
Hallo,
dieser Sommer war wirklich ein Jahrhundertsommer. Ich glaube, ich hatte wirklich noch nie so wenige Schlechtwettertage wie in diesem Jahr, die Regenjacke hatte ich 3 Mal an. Insofern ist das wohl eher nicht das Wetter, das man voraussetzen kann .
Ich verwende meistens Trailrunningschuhe. Es gibt da unterschiedliche Sohlen und nicht alle sind geeignet, aber das erkennt man recht gut, je tiefer das Profil der Sohle desto besser. Ansonsten kann man die kaufen wie einen Laufschuh, so wie sie einem passen eben. Nur mit der Besonderheit, daß man mit 20kg Rucksack doch ein recht schwerer Wanderer ist und insofern etwas mit stabiler Dämpfung braucht. Weiterhin sollte man darauf achten, daß der Bereich rund um die Zehen nicht aus diesem Fliegengitter ist, sondern stabiles "Plastik". Ansosnten reißt der Stoff vorne gerne aus und in der Folge läuft man sich die Zehe blutig.
Ob man solche Schuhe mit Goretex nimmt oder nicht, hängt wohl von der Stinkigkeit der Füsse ab. Goretex hat den Vorteil, daß Matsch und Modder nicht durch den Schuh an den Fuß laufen, die Strümpfe bleiben länger "sauber". Nicht-Goretex hat den Vorteil, daß die Schuhe besser trocknen [!] und das Klima im Schuh trotz Nässe angenehmer ist. Nach 7-10 Tagen ist die Goretex-Membram übrigens kaputt und der Goretex-Schuh geht in den Zustand eines Nicht-Goretex-Schuhs über , ist also recht wurst. "Wasserdicht" sind alle Turnschuhe nicht, weil das Wasser von oben hereinläuft, daher ist auch Imprägnieren ziemlich nutzlos.
Geschätzte Lebensdauer ist schwer anzugeben, auf meiner letzten Tour habe ich auf 1000 km genau 2 Paar TR-Schuhe zerschlissen. Das eine Paar war runtergelaufen und zerfetzt, das andere ist durch einen spitzen Stein aufgeschlitzt worden und war danach nicht mehr tragbar. Beide Schuhe waren im neuen Zustand. Vordem hatte ich allerdings ein Paar, mit dem ich 2007+2008 unzählige Kilometer teils auch im Fjäll gewandert bin. Von diesem Paar trennte ich mich in Storlien wegen der einsetzenden Verwesung, ansonsten war es noch gut benutzbar, also alles heile und die Sohle war auch noch nicht heruntergelaufen.
Alles in Allem haben sich diese TR-Schuhe gut gemacht, sie halten sich wesentlich länger als auf meinen ersten Touren. Da habe ich teilweise nach 250km die Schuhe wechseln müssen, weil sie einfach auseinanderfielen, irgendwie Nähte gebrochen und Kleber gelöst.
Ach ja, das ist auch ein kleines Problemchen von TR-Schuhen, wenn es nachts friert können die Eiswürfel, die sich dabei bilden, so eine Art explosive Wirkung entfalten und einen TR-Schuh innerhalb einer Nacht vollkommen zerlegen. Mit Wanderschuhen ist mir dies noch nie passiert, da dringt wohl nicht so viel Wasser ein. Also bei starken NAchtfrost die Schuhe mit ins Zelt nehmen.
lg Anne
Zitat von Anne
dieser Sommer war wirklich ein Jahrhundertsommer. Ich glaube, ich hatte wirklich noch nie so wenige Schlechtwettertage wie in diesem Jahr
Da hast Du aber Glück gehabt. Ich hatte diesen Sommer außerordentlich viel Regen, z. B. Überschwemmung und ständig nasse Füße. Danach (also so Ende August oder Anfang September) soll's auch nicht viel besser ausgesehen haben, zumindest auf der finnischen Seite.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
Hallo,
grössere Probleme mit den Fuessen hatte ich eigentlich nie. Aber vielleicht sind einige Hinweise und Erfahrungen fuer manche von Euch von Interesse.
1. Schuhe einlaufen,aber mit Nässe. Das macht sicher jeder. Aber bei kuerzeren Spaziergängen in der Heimat werden sie nie so richtig feucht, dass sie sich nach dem Fuss formen. Deshalb, auch ganz neue Schuhe, zuerst einmal im Waschbecken einweichen. Das mag Ueberwindung kosten. Aber frueher oder später werden Sie auch im Urlaub richtig durchweicht.
2. Zu Beginn der Tour Schuhe ggf. anfeuchten. Habe bei mir festgestellt, dass manchmal bei trockenen Schuhen zuviel Reibung an der Ferse ist, mit roten Stellen als Folge. Deshalb zuerst mal durch einen Bach laufen.
3 Vorbeugend Ferse abkleben, falls man Probleme befuerchtet. Das braucht kein dickes Pflaster sein. Es gibt so eine Art selbstklebende duenne Verbandsfolie, etwas elastisch, in Rollen mit etwa 20 cm Breite.
4. Doppelte Socken. Die inneren sitzen mehr am Fuss, die äusseren stecken im Schuh fest, so dass sich die Reibung im Idealfall zwischen den Socken abspielt. An duennen Socken habe ich, als Beispiel genannt, Falke Bristol. Die äusseren sind flauschig und etwas dicker, aber nicht von der Art, wie sie als typische Wandersocken angeboten werden; letztendlich hängte es aber vom Platz im Schuh ab. In den Skistiefeln haben auch dickere Socken Platz. Aber im Sommer sind dickere Socken als zweite Schicht eher unnötig und auch zu warm. - Unnötig zu sagen, dass die Socken aus Wolle sein muessen. - Wahrscheinlich ist es besser Merinowolle zu nehmen. Die einzelnen Fasern sollen nur ein Drittel so dick sein wie normale, europäische Wolle. Hatte mal Billigsockenn nicht aus Merinowolle, die sich auf Haut recht rauh anfuehlte. Aber dass muss jeder selbst ausprobieren.
5. Bei jeder Rast versuchen, die Fuesse richtig ausruhen zu lassen, d. h. die Schuhe ausziehen. Im Idealfall rastet man auf flachen Felskuppen, so dass man auch etwas herumgehen kann ohne die Socken mit Fusseln und Flechten zu behängen.
Wie gesagt, richtig grosse Blasen hatte ich noch nie, und vielleicht mal was kleines in grauer Vorzeit. Ich kann deshalb nicht behaupten, dass meine Vorschläge das Rezept zur Lösung von Blasenproblem am Fuss sind.
Hej Fjällkvanne,
die meisten Leute würden sagen, daß es Feuchtigkeit ist, die die Blasen auslöst, weil Feuchtigkeit die reibung zwischen bestrumpften Fuß und Schuh erhöht und die Energie sich dann zwischen Strumpf und Fuß abspielt. Anhänger dieser Theorie empfehlen dann Schuhe trocken zu halten und den Damennylonstrumpf als unterste Schicht. Auch die Sache mit den Pausen und Schuhen ausziehen hab ich 50:50 unentschieden in beide Richtungen gehört.
Ich hab allerdings keine Ahnung, was vorbeugend gegen Blasen hilft. Bei vielen Methoden scheint mir allerdings ein wenig "Placebo" dabeizusein . Ich hab auchn nicht unbedingt den Eindruck, daß es irgendie berechenbar ist.
Mein Placebo geggen Blasen in Schistiefeln ist übrigens keine Einlegesohle (also wirklich keine). Ich hatte die Teile mal vergessen und seitdem hilft es blendend, aber fragt mich nicht, woran das liegt .
Aber wir können ja eine Studie machen...
lg Anne
Zitat von Anne
Auch die Sache mit den Pausen und Schuhen ausziehen hab ich 50:50 unentschieden in beide Richtungen gehört.
Ich denke, das hängt auch ein bisschen von der Länge der Pause ab. Bei kürzeren Pausen ziehe ich meine Schuhe nie aus, aber bei längeren, z. B. in/an irgendeiner Hütte oder so, meist schon. Also wenn es den Füßen auch wirklich was "bringt". Allerdings ist mein Problem auch weniger die Entstehung von Blasen, sondern mehr das Schmerzen der Fußsohlen (kleine Blasen an irgendeinem Zehrand gesellen sich zuweilen für kurze Zeit hinzu, aber nix wildes).
Bei richtigen Blasen soll man ja eher die Schuhe nicht zwischendurch ausziehen, weil es dann hinterher noch schmerzhafter wird, wenn man den Fuß wieder in den Schuh zwängt, aber weiß nicht, wie das bei längeren Pausen ist. Wenn die Blase so schlimm wäre, würde ich bei einer längeren Pause auch lieber gleich was gegen die Blase unternehmen (Faden durchziehen).
Kilpailu ei kuulu erämaahan
Moin,
wegen dem Schwerzen der Fußsohlen, hast du mal versucht, den zuständigen Muskel zu dehnen? Irgendwie geht das so, daß man den Fuss nach hinten auf den zehen aufstellt und dann die Hacke nach vorne zieht , frag mal einen Physiotherapeuten, ob er es dir zeigen kann. Vorbeugend hilft es bei mir zumindest über ein paar Tage oder auf einer einzelnen langen Wochenendtour.
Blasen sollte man wohl wirklich behandeln, sobald man sie merkt. Aber nicht mit dem Faden, ausser du willst zum Sani und dich 7 Tage vom Kampfeinsatz krankschreiben lassen , also einfach aufschneiden, das Wasser rauslaufen lassen oder drücken und dann abkleben.
Es muß nicht alles raus, es läuft eh wieder was nach. Entzündungen am Fuß sind ziemlich eklig (ich spreche da aus eigener Erfahrung) und ich würde alles tun, um sie zu vermeiden und dazu gehört insbesondere, keine Fremdkörper unter die Haut.
lg Anne
Zitat von Anne
wegen dem Schwerzen der Fußsohlen, hast du mal versucht, den zuständigen Muskel zu dehnen?
Hm, ich weiß eigentlich gar nicht genau, ob dafür überhaupt ein Muskel zuständig ist. Das Ganze spielt sich ja im Bereich der Ballen und/oder großen Zehen ab. Für mich fühlt es sich eher wie "plattgelatscht" an.
Zitat von Anne
Blasen sollte man wohl wirklich behandeln, sobald man sie merkt. Aber nicht mit dem Faden, ausser du willst zum Sani und dich 7 Tage vom Kampfeinsatz krankschreiben lassen , also einfach aufschneiden, das Wasser rauslaufen lassen oder drücken und dann abkleben.
Naja, da gibt's wohl auch geteilte Meinungen. Letztere Variante würde ich nun wiederum lieber nicht machen, zumindest nicht, wenn ich danach noch laufen soll. Das mit dem Faden (+ Desinfektionsmittel, versteht sich von selbst) hat bei mir (und anderen) schon mehrfach gut und problemlos geklappt.
Kommt natürlich auf die Größe der Blase an, also die Nadel muss mit dem Faden natürlich gut durchpassen, ohne dass man sich verletzt.
Naja, aber ich bin natürlich trotzdem froh, wenn/dass ich sowas nur sehr selten brauche.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
Hallo
Zitat von Sápmi
Hm, ich weiß eigentlich gar nicht genau, ob dafür überhaupt ein Muskel zuständig ist. Das Ganze spielt sich ja im Bereich der Ballen und/oder großen Zehen ab. Für mich fühlt es sich eher wie "plattgelatscht" an.
Ja natürlich gibt es da Muskel, die halten diese komplexe Fußstatik zusammen, ob die wohl eine Fehlkonstruktion ist? .
In Antwort auf:
[Blase ausdrücken]
Wenn man das nicht tut, ist es extrem schmerzhaft und irgendwann wird die Blase auf natürlichem Wege aufreissen, und dabei, wo sie schon mal dabei ist, gleich die restliche Haut einreißen und - schwupps - hat man eine offene blutende Wunde unterm Fuß in einem verwesenden Strumpf. Im Grunde ist so eine Blase ja eigentlich ein Zeichen, daß man die Tätigkeit, die zur Blase geführt hatte, nicht fortführen sollte, aber das ist eben nicht immer möglich.
lg Anne
Zitat von Anne
Ja natürlich gibt es da Muskel, die halten diese komplexe Fußstatik zusammen, ob die wohl eine Fehlkonstruktion ist? .
Dass es im Fuß Muskel gibt, war mir schon klar , aber ob es da einen gibt, dessen Zustand in irgendeiner Weise mit den Schmerzen zu tun hat, ist eine andere Frage. Aber erzähl' einfach mal, welchen Muskel Du genau meinst und was man da so machen kann, um den "fit" zu machen.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
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